Gazprom setzt die Projekte South Stream und Südlicher Korridor weiterhin aktiv um
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Vorsitzende des Vorstands der ОАО Gazprom, Alexey Miller, führte eine Beratung zur Umsetzung der Projekte South Stream und Südlicher Korridor durch.
Es wurde festgestellt, dass die Schaffung einer neuen Route für den Transport von russischem Gas, die Zuverlässigkeit der Lieferungen an europäische Abnehmer erhöhen und die Transportrisiken senken soll, gemäß vorgegebenem Zeitplan abläuft.
Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für den Bau des Offshore-Abschnitts der South Stream Pipeline. Am 29. Januar 2014 wurde der Vertrag über die Lieferung von Rohren für den ersten Strang der Gasleitung unterschrieben. Am 7. Februar kam ein Vertrag über unabhängige Zertifizierung der South Stream Leitung auf Übereinstimmung mit einem der wichtigsten internationalen Standards – dem DNV-OS-F101 – hinzu. Dieser Standard legt die Auflagen für Planung, Bau und Betrieb von Offshore-Gasleitungen fest, wobei auch Sicherheit und Umweltschutz betreffende Anforderungen in gebührender Weise Beachtung finden.
Bis Ende des ersten Quartals 2014 sollen die Resultate der Ausschreibung für die Pipeline-Verlegung im Seebereich veröffentlicht wie auch ein Vertrag über die Lieferung von Rohren für den zweiten Offshore-Strang unterschrieben werden. Der Bau des Untersee-Abschnitts des South Stream Projekts soll im Herbst 2014 anlaufen.
Nach Bulgarien und Serbien soll im 2. Quartal 2015 der Bau des Onshore-Abschnitts der Leitung in Ungarn starten. Momentan werden auf dem ungarischen Abschnitt Planungs- und Erkundungsarbeiten durchgeführt und Territorialplanungs- und Umweltschutzunterlagen für den ungarischen, den slowenischen und den kroatischen Abschnitt bearbeitet.
Zwecks Umsetzung von Energieprojekten auf dem Territorium der Republika Srpska wird die Unterzeichnung eines Regierungsabkommens mit Bosnien und Herzegowina vorbereitet.
Die Teilnehmer der Beratung wurden ferner über den Stand des Projekts Südlicher Korridor informiert. Es handelt sich dabei um ein System von Erdgasleitungen auf dem Territorium Russlands, mit dem unter anderem auch die South Stream Leitung gespeist werden soll.
Im Rahmen der ersten Projektphase (Westroute einschließlich der Verbindungsleitung VS Kubanskaja ― VS Korenowskaja) wird aktiv am linearen Teil weitergebaut. Bis dato sind 477,5 Kilometer Rohre von den insgesamt 880,6 Kilometern verschweißt und im Graben verlegt worden, was 54 Prozent der Gesamtlänge der Westroute ausmacht. An einzelnen fertigen Abschnitten wurden bereits Wasserdruckproben durchgeführt.
Erforderliche Gaspumpkapazitäten werden aufgebaut. So werden in der Verdichterstation Russkaja, die mit ihrer installierten Leistung von 448 MW weltweit führend sein wird, werden bereits die wichtigsten technologischen Ausrüstungen installiert. Ähnliche Aktivitäten laufen in der VS Korenowskaja und der VS Kasatschja; das Baugrundstück für die VS Schachtinskaja wird vorbereitet.
Es wurde betont, dass alle von Gazprom im Projekt des Südlichen Korridors eingesetzten fortgeschrittenen technologischen, technischen und baulichen Lösungen die Natur- und Klimabedingungen wie auch die geologische Eigenart der fraglichen Territorien berücksichtigen. Beachtenswerte Anstrengungen gelten dabei der Gewährleistung eines hohen Sicherheitsniveaus und der Erhaltung bestehender Ökosysteme. So wurde einer der schwierigsten Abschnitte der Gasleitung – der Übergang über den Fluss Kuban – durch Richtbohren verlegt, wodurch das Flussbett unberührt und Schifffahrt wie Fischerei vor jeglichem Schaden verschont blieben.
Darüber hinaus wird zwecks Bereitstellung erforderlicher Gasmengen über die Westroute die Erdgasleitung Urengoj – Nowopskow auf dem Abschnitt Petrowsk – Pisarewka weiter ausgebaut. Bereits gebaut sind der Anschlussblock, die Anschlussleitung und die technologischen Verbindungsleitungen in der VS Pisarewka; die Modernisierung von drei der insgesamt sechs Verdichterstationen – Jekaterinowka, Bubnowka und Pisarewka – ist bereits angelaufen.
Aufgrund der Resultate der Beratung wurden Aufträge erteilt, die auf termingerechte Umsetzung der Projekte South Stream und Südlicher Korridor abzielen.
Hintergrundinformation
South Stream ist ein globales Infrastrukturprojekt von Gazprom für den Bau einer Erdgasleitung mit einer Kapazität von 63 Milliarden Kubikmetern über das Schwarze Meer nach Ländern Süd- und Mitteleuropas zwecks Diversifizierung der Exportrouten für Erdgas und Ausschluss von Transitrisiken. Ende 2015 soll durch die South Stream Pipeline bereits erstes Gas fließen. Seine volle Projektleistung soll das System 2018 erreichen.
Der Offshore-Abschnitt der South Stream Leitung verläuft auf dem Grund des Schwarzen Meeres von der russischen Küste bis nach Bulgarien. Die Gesamtlänge des Schwarzmeer-Abschnitts beträgt mehr als 930 Kilometer bei maximaler Tiefe von mehr als zwei Kilometern.
Der Onshore-Teil der Pipeline mit einer Gesamtlänge von rund 1455 Kilometern verläuft durch das Territorium von Bulgarien, Serbien, Ungarn und Slowenien bis nach Italien. Von der Hauptleitung sollen Abzweigungen nach Kroatien und der Republik Srpska verlegt werden.
Das Projekt für den Bau des Gastransportsystems Südlicher Korridor wird durch die Gazprom Gruppe mit dem Ziel umgesetzt, mehrere Regionen Mittel- und Südrusslands mit zusätzlichen Erdgas-Mengen zur Entwicklung der Industrie und Kommunalwirtschaft zu versorgen, die Versorgung der Haushalte mit Gas voranzutreiben und die Belieferung der South Stream Pipeline sicherzustellen.
Das Projekt erfasst sieben Subjekte der Russischen Föderation: das Verwaltungsgebiet Nischni Nowgorod, die Republik Mordwinien, die Verwaltungsgebiete Pensa, Saratow, Wolgograd, Woronesch und Rostow sowie die Region Krasnodar.
Das Gastransportsystem hat eine Länge von 2506,2 Kilometern. Für dieses Projekt sollen 10 Verdichterstationen mit einer Gesamtleistung von 1516 MW gebaut werden. Die Durchleitungs-Kapazität des Pipeline-Systems Südlicher Korridor wird 63 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr betragen. Das System soll bis Ende 2017 fertig sein.