Der Startschuss am GTS Power of Siberia gegeben
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
In Jakutsk fanden heute Festveranstaltungen anlässlich der Schweißung des ersten Rohrstoßes des Gastransportsystems Power of Siberia statt. Sie wird zum wichtigsten Bestandteil des im Osten Russlands entstehenden Gasversorgungssystems. Über Power of Siberia wird das Gas von den Gasförderungszentren Jakutien und Irkutsk an die Abnehmer im Fernen Osten Russlands und nach China geliefert werden.
An den Festveranstaltungen beteiligten sich der Präsident der Russischen Föderation Vladimir Putin, der Erste stellvertretende Premier des Staatsrates der Volksrepublik China Zhang Gaoli, der stellvertretende Vorsitzende der russischen Regierung – bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten der Russischen Föderation im Fernöstlichen Föderalen Kreis Jury Trutnev, der Vorstandsvorsitzende der OAO Gazprom Alexey Miller, der Vizepräsident der China National Petroleum Corporation Wang Dongjin und der amtierende Leiter der Republik Sacha (Jakutien) Yegor Borisov.
Die Ferngasleitung Power of Siberia überquert die Territorialfläche von fünf Subjekten der Russischen Föderation: Verwaltungsgebiet Irkutsk, Republik Sacha (Jakutien), Verwaltungsgebiet Amur, Jüdisches Autonomes Gebiet und Verwaltungsregion Chabarowsk. Die Gesamtlänge der Ferngasleitung wird sich auf ca. 4.000 Kilometer belaufen und die projektierte Leistung beträgt 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Bis zum Jahresende 2018 wird der Bauabschnitt vom Tschajandinskoje-Feld in Jakutien bis zur Stadt Blagoweschtschensk (an der Grenze zur VR China) mit der Gesamtlänge von mehr als 2.200 Kilometer fertiggestellt sein. Im Weiteren wird es geplant, den Bauabschnitt von der Lagerstätte Kowyktinskoje im Verwaltungsgebiet Irkutsk bis zum Tschajandinskoje-Feld (etwa 800 Kilometer lang) zu verlegen, und in der weiteren Perspektive – von der Stadt Swobodny im Verwaltungsgebiet Amur bis zur Stadt Chabarowsk (etwa 1.000 Kilometer lang) zu bauen. Somit wird Power of Siberia mit dem Gastransportsystem Sachalin – Chabarowsk – Wladiwostok verbunden sein.
Heute wurde der erste Rohrstoß der einzigartigen Ferngasleitung Power of Siberia geschweißt. Die ersten Gaslieferungen werden schon in vier Jahren durch die Errichtung des modernen Gasförderungs- und verarbeitungskomplexes sowie durch mehrere tausend Kilometer Gasleitungen umgesetzt.
Gazprom erschließt einen grundsätzlich neuen Erdgasmarkt – China. In voller Übereinstimmung mit unseren vertraglichen Verpflichtungen werden chinesische Kunden jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas erhalten.
Dieses in jedem Sinne des Wortes breitangelegte Projekt gab einen neuen Impuls für die Entwicklung mehrerer Branchen der russischen Wirtschaft: Metallverhüttungsindustrie, Rohrindustrie, Maschinenbau. Power of Siberia eröffnet neue Möglichkeiten für die Gasversorgung Ostsibiriens und des Fernen Ostens. Dank diesem Projekt werden Tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen, Wohngebäude und soziale Objekte gebaut.
„Überall, wo Gazprom arbeitet, werden seine Verpflichtungen im vollen Umfang und termingerecht erfüllt. Gazprom ist immer ein zuverlässiger Gaslieferant für seine Kunden. So wird es auch hier sein – im Rahmen des Projektes Power of Siberia“, – sagte Alexey Miller.
Hintergrundinformaton
Gazprom arbeitet in Ostsibirien und im Fernen Osten konsequent und systematisch an der Realisierung des staatlichen Östlichen Gasprogramms. Vor Gazprom steht eine strategische Aufgabe: hier eine moderne hochentwickelte Gasversorgungsinfrastruktur zu schaffen und sie mit dem Einheitlichen Gasversorgungssystems Russlands zu vereinigen. Inzwischen entstanden schon Gasförderungszentren auf der Insel Sachalin und auf der Halbinsel Kamtschatka, es wurde das Gastransportsystem Sachalin – Chabarowsk – Wladiwostok gebaut; es wird an den Lagerstätten in Jakutien und im Verwaltungsgebiet Irkutsk aktiv gearbeitet.
Am 21. Mai 2014 unterschrieben Gazprom und China National Petroleum Corporation den größten in der Geschichte Russlands Kaufvertrag über die Lieferung des russischen Pipelinegases nach China. Der Vertrag wurde für 30 Jahre mit jährlichen Lieferungen von 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas geschlossen. Innerhalb der Geltungsdauer des Kaufvertrages werden insgesamt mehr als eine Trillion Kubikmeter Erdgas geliefert.
Der Auftraggeber der Ferngasleitung Power of Siberia ist OOO Gazprom Transgaz Tomsk – eine 100prozentige Tochterunternehmen von OAO Gazprom. Der Generalplaner ist OAO VNIPIgazdobycha.
Die Haupterdgasquellen werden für Power of Siberia die größten Lagerstätten im Osten Russlands. Summarische Erdgasvorräte (Kategorien C1 + C2) der Lagerstätten Tschajandinskoje und Kowyktinskoje belaufen sich auf 3,95 Trillionen Kubikmeter. Das ermöglicht eine jährliche Gasförderung von 60 Milliarden Kubikmeter, was mit dem Jahresverbrauch eines großen Europäischen Landes – zum Beispiel Italiens – vergleichbar sein kann.
Der Aufschluss des Tschajandinskoje-Feldes beginnt im Jahre 2015, mit der Gasförderung beginnt Gazprom gegen Ende 2018. Hier wird zum ersten Mal in Russland die Gewinnung von Helium aus dem Erdgas mittels Membran-Verfahren direkt am Förderfeld großtechnisch angewandt. Ausgehend von dieser Verfahrenstechnik kann man so viel Helium in die Erdgasleitung einspeisen, wie viel es vom Markt verlangt wird.
Parallel zu Gastransport- bzw. Gasförderungskapazitäten wird Gazprom Betriebe zur Verarbeitung von Mehrkomponentenerdgas aus den östlichen Lagerstätten errichten. So wird in der Nähe der Stadt Swobodny die erste Ausbaustufe des Gasverarbeitungswerkes im Jahre 2018 in Betrieb genommen. Hier werden wertvolle Komponenten, darunter auch Ethan und Helium, ausgeschieden.
Power of Siberia muss durch geologisch und natur-klimatisch komplizierte Regionen verlegt werden. Unter Berücksichtigung dieser Besonderheiten werden zuverlässige und hochleistungsfähige technische Lösungen sowie energiesparende Technologien und fortgeschrittene Überwachungsanlagen zur ständigen Überprüfung des technischen Zustandes des linearen Teils der Rohrleitung zum Einsatz kommen. So werden zum Beispiel russische Rohre (Durchmesser 1.420 mm, Wanddicke 21,7 mm, Betriebsdruck 100 Atm) mit geradlinigen Nähten aus dem kältebeständigem Stahl von der Sorte K60 mit äußerem Rostschutz- und glatter Innenbeschichtung zum Einsatz kommen. In den Zonen mit aktiven tektonischen Verwerfungen sowie in den Bereichen mit Seismizität über acht Punkte wird die Ferngasleitung aus den Rohren mit erhöhter Verformungsfähigkeit gebaut werden.
Ende Juli 2014 wurden die ersten Rohre nach Jakutien für den Bau des Abschnitts von Power of Siberia zwischen dem Tschajandinskoje-Feld und der Stadt Lensk angeliefert. Es steht auf dem Plan, im Jahre 2014 insgesamt über 120 tausend Tonnen Rohre zu liefern. In den Jahren 2014–2018 werden über 1.700 tausend Tonnen Rohre verwendet.