Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die Tätigkeit der Gazprom auf dem Binnen- und dem Außenmarkt
Pressemitteilung
Heute fand ein Arbeitstreffen des Präsidenten der Russischgen Föderation, Vladimir Putin, und des Vorstandsvorsitzenden der ОАО Gazprom, Alexey Miller, statt.


Vladimir Putin und Alexey Miller. Bild: Webseite www.kremlin.ru
Bei dem Treffen ging es um die Tätigkeit der Gesellschaft auf dem Binnen- und dem Außenmarkt. Unter anderem wurde auf sehr gute Tendenzen bei Gasexporten verwiesen. So hätte Deutschland als größter Importeur von russischem Gas im Mai 2015 insgesamt 68 Prozent mehr Gas erworben als im Mai 2014. Alexey Miller unterstrich, dass die Gazprom in der Lage sei, die Gasförderung operativ zu steigern und den Spitzenbedarf russischer und ausländischer Verbraucher abzudecken und dass sie 100prozentige Sicherheit der Lieferungen gewährleiste.
Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die Realisierung des Projekts Power of Siberia (Ostroute für Gaslieferungen nach China), die strikt nach Zeitplan verlaufe, wie auch über die Dynamik der Vorbereitung eines Vertrags über die Westroute.
Extra Beachtung wurde der Tätigkeit der Gazprom bei der Gasifizierung russischer Regionen gewidmet. So sei seit 2005 der Gasifizierungsstand ländlicher Territorien um mehr als 20 Prozent auf 54,6 Prozent gestiegen (Durchschnitt in Gesamtrussland: 65,4 Prozent).
Website-Redaktion der ОАО Gazprom
Stenogramm
Vladimir Putin: Herr Miller, die Gesellschaft hat die Ergebnisse des ersten Halbjahres noch nicht ausgewertet, aber Sie verfügen über die Resultate des ersten Quartals, die Tendenzen sind klar. Die erste Frage betrifft dieses Thema.
Die zweite betrifft unsere Fragen in Verbindung mit der Gasifizierung, das, was die Bürger in wesentlichem Maße beschäftigt. Wie läuft insgesamt die Arbeit auf dem Binnenmarkt? Und, selbstverständlich, wie fühlen Sie sich auf unseren traditionellen Außenmärkten. Und ein paar Worte zur Arbeit an großen Projekten.
Alexey Miller: Die Situation auf dem Gasmarkt ist 2015 wesentlich besser als Ende 2014, wir sehen es an den Gaslieferungen auf den Markt. Was den Binnenmarkt angeht, so sehen wir ein geringfügiges Wachstum im Inlandverbrauch. Was die Exportlieferungen von Gas angeht, so sind die Tendenzen hier sehr gut. So hat beispielsweise ein Großabnehmer von russischem Gas wie Deutschland, und Deutschland ist für uns der Markt Nr. 1, im Mai dieses Jahres um 68 Prozent mehr Gas gekauft als im Mai 2014. Das zeugt davon, dass die Nachfrage nach russischem Gas wächst, und die Frage nach neuen Verträgen über langfristige Lieferungen von russischem Gas auf den europäischen Markt ist zweifelsohne eine Frage der aktuellen Agenda für Verhandlungen mit unseren europäischen Partnern.
Im vorigen Jahr, 2014, gewann die Gazprom 444 Milliarden Kubikmeter Gas, wobei die Förderkapazitäten der Gesellschaft 617 Milliarden Kubikmeter Gas ausmachen, doch dadurch ist Russland in der Lage, problemlos die Herbst- und Winterperiode zu überwinden und beliebigen Spitzenbedarf abzudecken, der sich bei anomalem Frost ergeben kann.
Vladimir Putin: Können Sie die Förderung operativ steigern?
Alexey Miller: Gewiss, wir können die Förderung operativ steigern und den Spitzenbedarf für unsere russischen wie ausländischen Verbraucher voll abdecken und gewährleisten dementsprechend hundertprozentige Sicherheit und Kontinuität der Lieferungen.
Vladimir Putin: Wie sieht es mit Großprojekten aus?
Alexey Miller: Unter den Großprojekten ist ohne Zweifel Power of Siberia momentan unser wichtigstes Projekt. Wir begannen den Bau im vorigen Jahr. Sie, Herr Putin, gaben das Startsignal für den Bau dieser Pipeline. Wir gehen strikt nach Zeitplan vor, es gibt absolut keine Probleme, alles läuft im Arbeitsmodus.
Die chinesische Seite hat die Entscheidung zum Baustart an ihrem Abschnitt getroffen, Ende dieses Monats, Ende Juni, findet eine feierliche Zeremonie des Starts des Baus des Abschnitts auf dem Territorium Chinas, des Baus der Gaspipeline statt.
Ich war in China und traf dort den ersten Vizepremier Chinas, Herrn Zhang Gaoli. Wir führten Verhandlungen durch, bei diesen Verhandlungen wurden auch Fragen der Vorbereitung eines Vertrags zur Westroute angesprochen. In Ihrem Beisein, im Beisein des obersten Repräsentanten Chinas unterschrieben wir am 8. Mai die Rahmenkonditionen, die Grundkonditionen der Gaslieferungen nach China, einen Vertrag zur Westroute.
Es sind bereits mehr als zehn Artikel juristisch endgültig vereinbart, unter anderem gilt dies für die dreißigjährige Frist der Gaslieferungen nach China, die vertraglichen Jahresmengen von 30 Milliarden Kubikmetern und die Baudauer, abgesprochen ist eine Reihe von Positionen in der Spezifikation der Qualität der Gaslieferungen. Das heißt, das Fundament, die Basis des künftigen Vertrags ist bereits angelegt.
Wenn wir den Zeitplan der Verhandlungen über den Vertrag zur Westroute mit ähnlichem Zeitplan der Arbeit am Vertrag zur Ostroute vergleichen, so hatten wir damals weitere etwa acht bis neun Monate gebraucht, bevor wir den Vertrag unterzeichnen konnten. Aber bei den Verhandlungen in China haben wir vereinbart, dass wir erstens die Arbeit beschleunigen, ein entsprechender Verhandlungsimpuls wird gegeben, und neben allem anderen wird die Erfahrung, die wir mit der Ostroute gewannen, jetzt ohne Zweifel gebraucht werden. Gewisse Regelungen, gewisse Artikel des bereits geltenden Vertrags können doch auch auf die Westroute angewandt werden.
Vladimir Putin: Wie kommt die Gasifizierung im Inland voran?
Alexey Miller: 2015 behalten wir das Niveau der Gasifizierung und der Investitionen in dieses Programm auf dem Niveau von 2014 bei, der Umfang wird sich auf mehr als 28 Milliarden Rubel belaufen. Im vorigen Jahr wurden mehr als 1.400 Kilometer Intersiedlungsleitungen verlegt und 236 Ortschaften gasifiziert. Seit Beginn des Gasifizierungsprogramms, das Sie 2005 gestartet hatten, wurden inzwischen mehr als 3.510 Ortschaften gasifiziert und mehr als 25.000 Kilometer Intersiedlungsleitungen verlegt.
Dadurch konnten wir folgende Resultate der Gasifizierung im Inland erwirken: Im Landesdurchschnitt beträgt die Versorgung mit Erdgas momentan 65,4 Prozent. Der Gasifizierungsstand der Städte und Siedlungen städtischen Typs beläuft sich auf 70,3 Prozent. Der Gasifizierungsstand auf dem Lande beträgt bemerkenswerterweise 54,6 Prozent. Sie stellten die Aufgabe, in erster Linie der ländlichen Gasifizierung Beachtung zu schenken – inzwischen hat im Rahmen des Programms seit 2005 der Zuwachs der Gasifizierung auf dem Lande über 20 Prozent erreicht.
Der Gasifizierungsstand beziffert sich auf zwei Drittel. Für unser riesiges Land ist es, wenn wir bedenken, dass es bei uns selbstverständlich auch weit entfernt liegende Ortschaften gibt, ein überaus ansehnliches Niveau. Obwohl es klar ist, dass in einigen Regionen sicherlich 100prozentige Gasifizierung anzustreben wäre. Dies betrifft unter anderem Zentralrussland, in einigen Subjekten der Russischen Föderation sind diese Kennzahlen bereits erreicht. Hier möchte ich das Verwaltungsgebiet Belgorod und Tatarstan anführen. Doch soweit es um Zentralrussland geht, ist hier der Stand der Gasifizierung in den Städten, in den Siedlungen städtischen Typs und auf dem Lande sicherlich am höchsten.
Angesichts dessen, dass wir nun im Rahmen des Östlichen Gasprogramms die Gasifizierung Ostsibiriens und des russischen Fernen Ostens, unter anderem auch im Rahmen des Projekts Power of Siberia, in Angriff genommen haben, realisieren wir das Programm der Gasifizierung auch mit jenen Subjekten der Russischen Föderation, durch die die Pipeline verlaufen soll.
Vladimir Putin: Das ist gut.