Neujahrsansprache von Alexey Miller in der Telefonkonferenz

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Im Namen des Vorstandes und in meinem eigenen Namen gratuliere ich Ihnen herzlichst zum nahenden Neuen Jahr und Weihnachtsfest!

Das Jahr 2016 war für Gazprom erfolgreich, obwohl wir unter nicht einfachen makroökonomischen Verhältnissen arbeiten mussten. Wir haben absolut alle Planungskennzahlen für die Produktion erreicht. Das ausklingende Jahr wurde für uns in vielen Bereichen zu einem Rekordjahr. Rekorde werden aber nicht allein um der Zahlen willen erreicht. Sie sprechen dafür, dass wir die Zuverlässigkeit, Stabilität und Sicherheit der Gasversorgung und der Gaslieferungen an Verbraucher in der Russischen Föderation und im Ausland tatsächlich gesteigert haben.

2016 haben wir das Arbeitsgasvolumen für die Gasspeicherung um 1 Milliarde 260 Millionen Kubikmeter erhöht. Zum Abschluss der Einspeicherungsperiode beliefen sich unsere Gasvorräte in Untergrundspeichern auf 72,1 Milliarden Kubikmeter – eine Rekordzahl in der gesamten Geschichte der Gasindustrie des Landes. Dabei erreichte die potentielle Leistung unserer Untergrundspeicher zu Beginn der Ausspeicherungsperiode ebenfalls eine Rekordkennzahl von 801,3 Millionen Kubikmetern.

Zu erwähnen ist, dass die Gazprom Gruppe derzeit nicht nur in der Russischen Föderation, sondern auch in der Republik Belarus, der Republik Armenien und der Kirgisischen Republik für die Gasversorgung in der Herbst- und Wintersaison verantwortlich ist. Somit zeugen die Bereitschaftskennzahlen für die Herbst- und Wintersaison davon, dass unsere Verbraucher die Spitzenlasten im Herbst und Winter absolut sicher überstehen können.

2016 haben wir die Gasförderung gesteigert. Laut Jahresergebnissen wird sie bei über 419 Milliarden Kubikmetern liegen. Dies ist mehr, als im Jahr 2015 und übertrifft die Planungskennzahlen um 11 Milliarden Kubikmeter.

Telefonkonferenz anlässlich der Feierlichkeiten zum Neujahr
Telefonkonferenz anlässlich der Feierlichkeiten zum Neujahr

Während der Telefonkonferenz

Hier möchte ich erwähnen, dass wir die Ressourcenbasis kontinuierlich ausbauen. Dadurch, dass Gazprom ein Konzern mit staatlicher Beteiligung ist, wird es dem russischen Staat ermöglicht, eine effiziente Managementpolitik in Bezug auf die Mineralrohstoffbasis des Landes zu betreiben. Wir steigern bereits seit langer Zeit unsere Gasvorräte mit einem Jahresquotienten, der mehr als 1 beträgt. Im ausklingenden Jahr wird dieser Quotient bei 1,09 liegen.

Wir haben Rekordzahlen bei Gaslieferungen an Märkte im fernen Ausland erreicht. Zum 29. November 2016 betrugen Tageslieferungen von Gas, die Gazprom an diese Märkte leistete, 614,5 Millionen Kubikmeter. Dies war weder zu Sowjetzeiten noch im heutigen Russland der Fall. Wir erreichen somit in diesem Jahr absolute Rekordzahlen bei Exportlieferungen von Gas. Die Liefermengen für das ferne Ausland werden in diesem Jahr – das kann man bereits mit Gewissheit sagen – mehr als 179 Milliarden Kubikmeter Gas betragen. Dies ist ein historischer Spitzenwert.

Lieferungen an unsere wichtigsten und größten Verbraucher in Europa nehmen kontinuierlich zu. Ich möchte hier insbesondere Deutschland erwähnen. Gaslieferungen nach Deutschland werden sich laut derzeitigen Jahresergebnissen auf fast 50 Milliarden Kubikmeter belaufen. Bislang beträgt die Berechnungskennziffer 49,8 Milliarden Kubikmeter.

Insgesamt steigern wir die Exportlieferungen von Gas ans ferne Ausland im ausklingenden Jahr um 12 Prozent.

Wir waren ebenfalls erfolgreich auf dem Binnenmarkt tätig. Die Lieferungen an ihn werden zunehmen. Dies spricht dafür, dass wir ein kontinuierliches stetiges Wachstum bei unseren Verbrauchern, zu denen die größten russischen Wirtschaftsbranchen und –sektoren gehören, fixieren.

Gazprom ist im ablaufenden Jahr mit der Umsetzung des Östlichen Gasprogramms und der Implementierung unseres größten Projekts Power of Siberia erfolgreich vorangekommen. Heutzutage sind 445 Kilometer des linearen Teils dieser Gaspipeline fertiggestellt. Wir haben den Aufschluss der Lagerstätte Tschajandinskoje fortgesetzt: Erdölsaum und Errichtung von Produktionssonden für die Förderung von Erdgas.

Im Rahmen des Östlichen Gasprogramms befassten wir uns weiterhin mit dem Aufschluss von Lagerstätten auf dem Schelf von Sachalin. Dazu gehören die Vorkommen Kirinskoje und Juschno-Kirinskoje sowie die Lagerstätten Kschukskoje und Nischne-Kwaktschikskoje auf der Halbinsel Kamtschatka.

Natürlich ist im Rahmen des Östlichen Gasprogramms ein weiteres sehr wichtiges Projekt unbedingt zu erwähnen, das in hohem Maße die Termine für die Umsetzung des gesamten Projekts Power of Siberia bestimmt: der Bau des Gasverarbeitungswerkes Amur mit einer Kapazität von 42 Milliarden Kubikmetern. Dies wird landesweit der größte Gasverarbeitungsbetrieb sein. Das Land hat derartige Objekte seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gebaut. Somit stellen wir gemeinsam alte Kompetenzen wieder her und entwickeln neue.

Was die Ressourcenbasis von Gazprom betriff, so verschiebt sie sich Richtung Norden. Wir haben bereits das Gasförderungszentrum Jamal errichtet und betreiben die Lagerstätte Bowanenkowskoje. In diesem Jahr haben wir unsere Förderkapazitäten auf dem Gasfeld Bowanenkowskoje weiterhin ausgebaut und eine Tagesförderung von 264 Millionen Kubikmetern Gas aus dieser Lagerstätte erreicht.

Dabei sei hier auch zu erwähnen, dass wir auf der Halbinsel Jamal gleichzeitig eine neue Erdölprovinz ausbauen. Im ausklingenden Jahr wurde der einzigartige arktische Seeterminal Arctic Gate für die Erdölverladung in Betrieb genommen. Wir haben erstmals ganzjährige Erdöllieferung von der Halbinsel Jamal auf dem Seeweg ermöglicht. Dies ist zweifellos ein weiterer bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der russischen Ölbranche. Dieses Projekt wurde von dem Unternehmen Gazprom Neft umgesetzt.

Was unser Erdölgeschäft betrifft, so ist zu erwähnen, dass Gazprom Neft die geförderten Kohlenwasserstoffmengen um acht Prozent aufgestockt hat. Dies ist eine Spitzenkennzahl in unserer russischen Erdölbranche. Gazprom Neft ist somit das effizienteste Unternehmen von allen russischen Erdölgesellschaften.

Nun zum Gasförderungszentrum Jamal. Natürlich besteht eine weitere vorrangige Aufgabe darin, das Gas von der Halbinsel Jamal zu transportieren. Wir haben 2016 gemeinsam den Bau des Nordkorridors – der weltweit modernsten Ferngasleitungen Bowanenkowo – Uchta 2 und Uchta – Torschok 2 – kontinuierlich fortgeführt. Derzeit schließen wir den Bau von Bowanenkowo – Uchta 2 ab. In ein paar Tagen werden Feierlichkeiten anlässlich der Inbetriebnahme neuer Gastransportkapazitäten und neuer Gasförderkapazitäten auf der Lagerstätte Bowanenkowskoje stattfinden.

Wir werden diese Arbeit auch 2017 gemeinsam fortsetzen. Das bedeutet, dass auf der Erdgaskarte Russlands ein neuer leistungsstarker Gastransportkorridor entsteht, der die Lieferströme von Gas sowohl für Verbraucher in der Russischen Föderation als auch an unsere ausländischen Märkte vielfach verändern wird. Der Ausbau des Nordkorridors und die kontinuierliche Errichtung neuer Kapazitäten im Nordwesten des Einheitlichen Gasversorgungssystems bedeuten unter anderem die Schaffung von Kapazitäten für Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 2.

Das Projekt Nord Stream 2 wird pünktlich nach Zeitplan umgesetzt. Die Pipeline soll Ende 2019 in Betrieb genommen werden. Ich bin absolut sicher, dass wir die neuen Gastransportkapazitäten für den Export vollumfänglich und termingerecht in Betrieb nehmen werden. Die Liefermengen von Gas über die Ostsee, durch die Gaspipelines Nord Stream und Nord Stream 2, werden 110 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich betragen.

Laut operativen Daten von heute Morgen ist die Nord Stream sogar mehr als zu 100 Prozent ausgelastet. Wir liefern heutzutage über 150 Millionen Kubikmeter Gas täglich über diese Gaspipeline. Die Tatsache, dass der Verbrauch in den Ländern, die zu unseren wichtigsten Partnern zählen, zunimmt, bestätigt wiederholt, dass das Projekt Nord Stream 2 am europäischen Markt äußert gefragt ist.

2016 fanden im Rahmen des Projekts Nord Stream 2 alle wichtigsten Ausschreibungsverfahren statt. Es wurde eine Ausschreibung für Rohrlieferungen veranstaltet. 60 Prozent der Lieferungen entfallen auf russische Rohre. Es fand eine Ausschreibung für die Rohrlegung statt. Ausgewählt wurde das Unternehmen Allseas. Es wurde mit dem Bau des ersten Strangs beauftragt und erhielt eine Option für den Bau des zweiten Strangs.

Wir haben auch gemeinsam die Arbeit an der Umsetzung eines weiteren großen Gastransportprojekts für Exporte – TurkStream – erfolgreich fortgesetzt. Genehmigungen und Zustimmungen sind erteilt worden, und im zweiten Halbjahr 2017 beginnen wir mit der Verlegung der Pipeline durchs Schwarze Meer.

Zu erwähnen ist, dass wir in diesem Jahr die Errichtung von Kapazitäten für die Einleitung von 31,5 Milliarden Kubikmetern Gas in die Pipeline TurkStream auf russischem Territorium vollumfänglich abgeschlossen haben. Dies trifft sowohl auf den linearen Teil als auch auf Verdichterstationen zu. Das heißt, dass die russische Seite laut Arbeitsergebnissen des Jahres 2016 zu 100 Prozent auf Gaslieferungen durch die TurkStream vorbereitet ist.

Wir betätigten uns auch aktiv in unserem weiteren Geschäftsbereich – in der Strombranche. 2016 wurden zwei neue moderne Energieblöcke in Betrieb genommen: jeweils im Wärmekraftwerk Troizk und im Wärmekraftwerk Nowotscherkassk. Die Gesamtleistung dieser beiden Blöcke beträgt rund ein Gigawatt.

Natürlich haben wir auch das Gasifizierungsprogramm des Landes weiterhin umgesetzt. 2016 wurden im Rahmen dieses Programms ca. 170 Gasleitungen gebaut. Ihnen ist bekannt, dass wir seit Beginn dieses großangelegten Programms, das wir im Auftrag des Präsidenten des Landes umsetzen, rund 3.800 Ortschaften gasifiziert und mehr als 29.000 Kilometer Gasleitungen gebaut haben. Laut Ergebnissen für das Jahr 2016 wird der Gasifizierungsstand in Russland bei über 66,5 Prozent liegen. Heute wird Russland zu zwei Dritteln mit Netzgas versorgt. Ich möchte gern erwähnen, dass wir während der Umsetzung dieses Programms – den Empfehlungen der Staatsführung folgend – in beschleunigtem Tempo die Gasifizierung in ländlichen Gegenden vorgenommen haben. Dort haben wir eine Zunahme ums 1,6-fache. Dies bedeutet eine ganz andere Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung, und das ist die Hauptsache.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Freunde!

Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre großartige und aufopferungsvolle Arbeit im Jahr 2016 bedanken.

2017 bringt für uns neue, sehr ernsthafte Ziele und Aufgaben mit sich. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir diese neuen Ziele ganz gewiss ebenso erreichen werden, wie auch die Ziele und Aufgaben, vor denen wir 2016 standen. Daran habe ich keinerlei Zweifel. Garantie dafür sind Ihr Professionalismus und Ihre umfangreichen Berufserfahrungen.

Ich möchte Ihnen im kommenden Jahr neue berufliche Erfolge im jeweiligen Arbeitsbereich, Glück, Gesundheit, Wohlergehen und alles Gute wünschen!

Ein frohes Neues Jahr und frohe Weihnachten!

Setzen wir unsere Arbeit fort.

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