Gazprom 2015: nachhaltiger Kurs
Pressemitteilung
Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom Alexey Miller in der Jahreshauptversammlung
Sehr geehrte Aktionäre!
Zur Jahreshauptversammlung wurden detaillierte Unterlagen über die Tätigkeit der PАО Gazprom 2015 vorgelegt: der Jahresbericht, Jahresabschluss, das Gutachten der Revisionskommission und andere Dokumente.
Die Jahreshauptversammlung der Aktionäre soll genehmigen:
- den Jahresbericht der PАО Gazprom für 2015;
- den Jahresabschluss der PАО Gazprom für 2015;
- Verteilung des Gewinns sowie die Vorschläge des Aufsichtsrates über Höhe, Termine und Form der Ausschüttung von Dividenden aufgrund der Ergebnisse von 2015.
Der Versammlung werden ferner Fragen der Bestätigung des Wirtschaftsprüfers, der Auszahlung von Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrates und Mitglieder der Revisionskommission der Gesellschaft sowie der Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrates und der Revisionskommission vorgelegt.
Entwürfe der Beschlüsse zu diesen Fragen sind in Bulletins und zusätzliche Information in den Unterlagen für Aktionäre enthalten.
Sehr geehrte Aktionäre!
Der Aufsichtsrat empfiehlt, den Vorschlag über die Ausschüttung der Dividenden ausgehend aus den Wirtschaftsergebnissen des Jahres 2015 in Höhe von 7,89 Rubel je Aktie zu billigen. Dies ist um 9,6 Prozent mehr gegenüber dem Stand vom Vorjahr. Diese Empfehlung stellt ein optimales Gleichgewicht zwischen Dividenden und Investitionen in die Unternehmensentwicklung sicher und entspricht unseren Verbindlichkeiten in Bezug auf die Wahrung von Interessen der Aktionäre.
Sehr geehrte Aktionäre!
Im Jahr 2015 demonstrierte Gazprom ihre Fähigkeit, gute Ergebnisse auch bei niedrigen Preisen für Kohlenwasserstoffe zu erzielen. Der Konzern bewahrte ein hohes Tempo bei der Umsetzung von Produktionsprogrammen. Wir stärkten unsere Ressourcenbasis und steigerten die Produktionskapazitäten. Wir erhöhten die Gasexporte nach Europa und die Erdölforderung. Wir bestätigten die finanzielle Stabilität unserer Geschäftstätigkeit und setzten die Erfüllung von großangelegten Projekten fort.
- 2015 stiegen die Erträge der Gazprom Gruppe um 8,6 Prozent.
- Der Nettoertrag aus Gasverkäufen legte um 14,8 Prozent zu.
- Der Nettoertrag aus Gasverkäufen nach Europa und in andere Länder legte um 23,6 Prozent zu.
- Der Jahresgewinn der Gazprom Gruppe, bezogen auf die Aktionäre der PAO Gazprom, stieg bis auf 787 Milliarden Rubel.
Hinsichtlich maßgeblicher Finanzkennzahlen wie EBITDA und Reingewinn gehört Gazprom zu den weltweit marktführenden Unternehmen in der Erdöl- und Erdgasbranche.
Gazprom gehört zu den weltweit marktführenden Unternehmen in der Erdöl- und Erdgasbranche.
Unter komplizierten marktwirtschaftlichen Verhältnissen betrieb Gazprom eine konservative Finanzpolitik, was es uns ermöglichte, eine stabile finanzielle Lage, ein annehmliches Niveau der Schuldenlast und einen erheblichen Vorrat an Liquidität zu bewahren.
Die Kapitalanlagen der Gazprom sind bereits das 10. Jahr in Folge vollständig durch den operativen Cashflow gesichert. Eine strenge Kontrolle über die Ausgaben ermöglichte es uns, die Entwicklung aller Verbindungsglieder der Produktions- und Absatzkette fortzusetzen und den positiven freien Cashflow selbst bei einer spürbaren Verschlechterung der äußeren Verhältnisse zu generieren.
Während viele ausländische Unternehmen 2015 von neuen Projekten Abstand nahmen, konnte Gazprom das erforderliche Finanzierungsvolumen für die wichtigsten Investitionsprojekte bewahren.
Gazprom ist das Rückgrat der russischen Wirtschaft.
Die Tätigkeit der Gazprom zielt objektiv nicht nur auf die Lösung von unternehmerischen Aufgaben ab, sondern auch auf eine qualitative soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Gazprom ist das Rückgrat der russischen Wirtschaft. Sollte die Empfehlung des Aufsichtsrates zu den Dividenden für 2015 gebilligt werden, gewährleistet Gazprom unter russischen börsennotierten Gesellschaften die größte Ausschüttung sowohl im absoluten Wert als auch hinsichtlich der Abführungen an den Staatshaushalt.
Sehr geehrte Aktionäre!
Das Fundament für die Stabilität der Gazprom bilden Erdgas- und Erdölvorräte. Dabei wächst unsere Ressourcenbasis ständig.
Im Jahr 2015 wurden im Zuge von geologischen Erkundungen in der russischen Föderation 2 Lagerstätten entdeckt: die Lagerstätte Padinskoje im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen und die Lagerstätte Naryksko-Ostaschkinskoje im Verwaltungsgebiet Kemerowo. Ein erheblicher Zuwachs der Erdgasvorräte war in den Lagerstätten Juschno-Kirinskoje und Tschajandinskoje zu verzeichnen.
2015 lag der Reproduktionsquotient von Erdgasvorräten bei 1,27 und von flüssigen Kohlenwasserstoffen bei 1,62.
Gazprom stellt seit 2005 einen jährlichen Vorsprung des Zuwachses von Gasvorräten gegenüber den Fördermengen sicher.
Gazprom stellt seit 2005 einen jährlichen Vorsprung des Zuwachses von Gasvorräten gegenüber den Fördermengen sicher.
Um ihre globale Geschäftstätigkeit auszubauen, leistete Gazprom im Jahr 2015 Arbeiten auf dem Gebiet der Suche, Erkundung und Erschließung von Lagerstätten in Ländern wie Algerien, Bolivien, Kirgisistan, Serbien, Tadschikistan und Vietnam. Zu den Ergebnissen des Jahres 2015 gehört die Entdeckung des Vorkommens Than Bien auf dem Schelf von Vietnam. Die Gruppe Gazprom Neft setzte eine planmäßige Entwicklung von Projekten in Irak, Serbien und Venezuela fort.
Sehr geehrte Aktionäre!
Die von der Gazprom geförderten Erdgasmengen deckten vollständig die Nachfrage inländischer Verbraucher und ermöglichten es, den erheblich angestiegenen Bedarf ausländischer Kunden an russischem Erdgas zu decken. 2015 förderten wir 418,5 Milliarden Kubikmeter Gas, davon 8,4 Milliarden Kubikmeter Erdölbegleitgas.
2015 förderte Gazprom 418,5 Milliarden Kubikmeter Gas, davon 8,4 Milliarden Kubikmeter Erdölbegleitgas.
Diese Zahl spiegelt nicht so sehr unser Potential wieder, das wesentlich größer ist, sondern vielmehr den aktuellen Marktstand. Kennzeichnend für unsere Arbeit ist die Fähigkeit, auf Veränderungen der Nachfrage operativ zu reagieren.
Das zuverlässige Funktionieren des gesamten Gashaushaltes des Landes unter den Verhältnissen des Winterspitzenverbrauchs zu gewährleisten – das ist die strategische Aufgabe der Gazprom, die besondere Anforderungen an Förder- und Transportgesellschaften voraussetzt. So betrug 2015 der Höchststand der täglichen Fördermengen von Gas durch Betriebe der Gazprom Gruppe 1 Milliarde 556 Millionen Kubikmeter. Und die potentielle jährliche Förderung der Gazprom übersteigt die tatsächliche Produktion um mehr als 150 Milliarden Kubikmeter Gas.
Das zuverlässige Funktionieren des gesamten Gashaushaltes des Landes unter den Verhältnissen des Winterspitzenverbrauchs zu gewährleisten – das ist die strategische Aufgabe der Gazprom.
Bei Bedarf können wir die Förderung kurzfristig steigern, und dies ist einer der wichtigsten Wettbewerbsvorteile der Gazprom auf den in- und ausländischen Märkten.
2015 arbeiteten wir daran, diesen Wettbewerbsvorteil zu stärken: Wir bauten die Förderkapazitäten aus und modernisierten sie. Besonderes Augenmerk galt den Lagerstätten auf der Halbinsel Jamal und im Becken nördlicher Meere. Die Gasförderungszentren der Gazprom in Westsibirien verlagern sich in Richtung Norden und noch weiter jenseits des Polarkreises.
Auf der Halbinsel Jamal erschließt Gazprom die Lagerstätte Bowanenkowskoje, die als die größte und aussichtsreichste auf der Halbinsel gilt.
Auf der Halbinsel Jamal erschließen wir die Lagerstätte Bowanenkowskoje, die als die größte und aussichtsreichste auf der Halbinsel gilt. 2015 wurden dort 61,9 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, was 19 Milliarden Kubikmeter mehr gegenüber 2014 ist. Die gesamte projektierte Leistung der 3 Felder dieser Lagerstätte wird 115 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich betragen. Dies reicht aus, um den gesamten Gasbedarf solcher Länder wie Belgien, Frankreich, Österreich, Rumänien und Spanien zu decken.
Sehr geehrte Aktionäre!
Gemäß strategischen Entwicklungsplänen bilden wir Gasförderungszentren in Ostsibirien und im Fernen Osten.
Bereits 2018 wird die Lagerstätte Tschajandinskoje in Betrieb genommen – die größte für das Gasförderungszentrum Jakutien. 2015 wurden dort komplexe geologische Erkundungen für die Aufbereitung von Vorräten für die industrielle Erschließung abgeschlossen.
Gemäß strategischen Entwicklungsplänen bildet Gazprom Gasförderungszentren in Ostsibirien und im Fernen Osten.
Die Basis für das Gasförderungszentrum Irkutsk bildet die Lagerstätte Kowyktinskoje. Dort laufen Nacharbeiten zur Exploration, eine Membrananlage zur Gewinnung von Helium aus Erdgas wird getestet. Neben der Lagerstätte Tschajandinskoje wird die Lagerstätte Kowyktinskoje als Ressourcenbasis für Gaslieferungen über die Pipeline Power of Siberia nach China dienen. Gleichzeitig bauen wir die Gasverarbeitungskapazitäten aus und gasifizieren diese Regionen.
Für das Zentrum Sachalin gelten als Kernobjekte die Lagerstätten des Projekts Sachalin III – Kirinskoje und Juschno-Kirinskoje.
Um die Förderung an der Lagerstätte Kirinskoje weiterhin zu steigern, werden neue Produktionssonden unter Einsatz eigener schwimmenden Bohranlagen – Polar Star und Northern Lights – gebaut. An der Lagerstätte Juschno-Kirinskoje wurden das 7. und 8. Schürfloch gebohrt, die einen Zuwachs von Kohlenwasserstoffvorräten gewährten.
Um die Effizienz der Erschließung von Lagerstätten zu steigern, setzt Gazprom in neuen Regionen der Gasförderung und auf dem Schelf innovative Neuentwicklungen aktiv ein.
So wurde an der Lagerstätte Kirinskoje erstmals in Russland ein Projekt zu deren Ausrüstung anhand von Methoden der Unterwasserkomplettierung von Bohrungen umgesetzt. An der Lagerstätte Priobskoje kam eine moderne Technologie der kugellosen hydraulischen Frakturierung zum Einsatz. An der Lagerstätte Wyngapurowskoje wurde die erste Testphase des ersten inländischen rotorgesteuerten Bohrsystems erfolgreich durchgeführt.
Innovatives Entwicklungsprogramm der Gazprom umfasst die Geschäftsbereiche Erdöl und Elektroenergie.
Wir verwenden auch Innovationen bei Explorationsarbeiten, Transporten und Speicherung von Gas. Unser innovatives Entwicklungsprogramm umfasst die Geschäftsbereiche Erdöl und Elektroenergie. Seine Umsetzung ermöglicht es der Gazprom, ihre marktführende Stellung im Hinblick auf Technologien zu halten sowie innovative Lösungen, die für die wirtschaftliche Entwicklung Russlands aktuell sind, zu generieren.
Sehr geehrte Aktionäre!
In den traditionellen „Gasregionen“ arbeiten nun auch unsere Fachkräfte aus der Erdölbranche erfolgreich. Auf der Halbinsel Jamal haben wir den einzigartigen Ölterminal Arctic Gate in Betrieb genommen. In diesem Terminal wird Erdöl von der Lagerstätte Nowoportowskoje des Unternehmens Gazprom Neft verladen.
Dank der Umsetzung des Projekts Arctic Gate wurde erstmals in der Geschichte der ganzjährige Versand von Erdöl von der Halbinsel Jamal auf dem Seeweg ermöglicht.
Sehr geehrte Aktionäre!
Die Erdölförderung der Gazprom Gruppe erreichte 2015 eine Rekordkennzahl von 36 Millionen Tonnen. Die Förderung von Gaskondensat durch die Unternehmensgruppe betrug 15,3 Millionen Tonnen, was die Kennzahlen des Vorjahres ebenfalls übersteigt.
Die größten Erdölfördermengen – mehr als 34 Millionen Tonnen – entfallen auf die Gazprom Neft Gruppe.
Die Wirksamkeit der Tätigkeit von Gazprom Neft wird erhöht durch den Einsatz der Technologischen Strategie, die 9 langfristige Programme zu vorrangigen Geschäftsfeldern umfasst. Die Vervollkommnung von verwendeten Technologien ermöglichte es unter anderem ausgehend von den Wirtschaftsergebnissen des Jahres 2015 die Effizienz von Schürfbohrungen bis auf 90 Prozent zu erhöhen.
Dank des großangelegten Programms zur Modernisierung der Erdölverarbeitung im Jahr 2015 entsprechen das gesamte Benzin und der Dieselbrennstoff, die in den Raffinerien der Gazprom Neft hergestellt werden, dem höchsten Öko-Standard Euro-5. Nun arbeitet das Unternehmen an Projekten zur Effizienzsteigerung der Produktionskapazitäten, zur Steigerung der Verarbeitungstiefe von Rohstoffen und Herstellung von hellen Erdölprodukten. Der Anteil des Unternehmens auf russischen Märkten für Flugtreibstoffe, Schmierstoffe und Bitumen sowie Brennstoffe für die Bunkerung von Schiffen ist ebenfalls gestiegen.
Die Rohstoffverarbeitung gehört zu den vorrangigen Geschäftsfeldern der Gazprom.
Die Rohstoffverarbeitung gehört zu den vorrangigen Geschäftsfeldern. 2015 nahm das Volumen der Erdgas- und Begleitgasverarbeitung der Gazprom Gruppe um 2,3 Prozent zu. Die Kennzahl der effizienten Nutzung von Erdölbegleitgas stieg in den Lagerstätten der Gazprom bis auf 95,6 Prozent.
Sehr geehrte Aktionäre!
Das Gastransportsystem der Gazprom Gruppe ist ein einzigartiger technologischer Komplex und bildet die Grundlage für das Einheitliche Gasversorgungssystem. 2015 haben wir mehr als 770 Kilometer Ferngasleitungen und Abzweigungen sowie 4 Verdichterstationen in Betrieb genommen.
2015 hat Gazprom mehr als 770 Kilometer Ferngasleitungen und Abzweigungen sowie 4 Verdichterstationen in Betrieb genommen.
Im Jahr 2015 wurde der hochmoderne Gastransportkorridor für Gaslieferungen aus dem neuen Gasförderungszentrum auf der Halbinsel Jamal in die mittel- und westrussischen Regionen sowie für die künftige Pipeline Nord Stream 2 erweitert. Wir haben den Bau der Ferngasleitung Bowanenkowo – Uchta 2 fortgesetzt. Für diese Gasfernleitung kommen modernste Technologien zum Einsatz, welche die Gastransportkosten radikal senken. Für den Bau werden einzigartige Rohre aus heimischer Produktion mit einem Durchmesser von 1.420 Millimetern, ausgelegt für einen Betriebsdruck von 120 Atmosphären, verwendet. 2016 werden wir den Bau des linearen Teils dieser Ferngasleitung abschließen.
2016 wird Gazprom den Bau des linearen Teils der Ferngasleitung Bowanenkowo – Uchta 2 abschließen.
Für den Bau derartiger Fernleitungen und für die Umsetzung großangelegter Projekte erweitern wir unsere Zusammenarbeit mit russischen Anlagenherstellern im Rahmen von Projekten zur Importsubstitution. Gazprom leistet seit Jahren systematische Arbeiten für den Ersatz von Importen durch gleichwertige russische Produkte. Im Endeffekt beträgt der Anteil von Anlagen einheimischer Hersteller im Beschaffungsvolumen der Gazprom Gruppe bereits heute rund 95 Prozent. Der Anteil von Rohren aus heimischer Produktion liegt bei 99,96 Prozent und wird bald 100 Prozent erreichen.
Der Anteil von Anlagen einheimischer Hersteller im Beschaffungsvolumen der Gazprom Gruppe beträgt rund 95 Prozent.
Im Osten Russlands erfolgt seit September 2014 parallel zur Schaffung von Förderkapazitäten des Gasförderungszentrums Jakutien der Bau der Ferngasleitung Power of Siberia – eines grundsätzlich wichtigen Objekts für die Entwicklung der Gasindustrie in Ostsibirien und im Fernen Osten.
Einen integrierten Bestandteil des Einheitlichen Gasversorgungssystems bilden Untertagespeicher. 2015 waren es 60 Jahre, da die unterirdische Gasspeicherung in Russland besteht. In der Heizsaison gewährleisten die UGS täglich bis zu 40 Prozent aller Gaslieferungen der Gazprom.
Zur Ausspeicherungssaison 2015/2016 betrug der Umfang operativer Gasreserven in den UGS Russlands 72 Milliarden Kubikmeter.
Zur Ausspeicherungssaison 2015/2016 betrug der Umfang operativer Gasreserven in den UGS Russlands 72 Milliarden Kubikmeter. Die maximale potentielle Tagesleistung erreichte ein Rekordniveau von 789,9 Millionen Kubikmetern.
Um die Zuverlässigkeit von Exportlieferungen sicherzustellen, nutzt die Gazprom Gruppe als Co-Investor bzw. 100-prozentiger Eigentümer unterirdische Speicherkapazitäten in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Serbien. 2015 wurden Bauarbeiten an einem UGS in Tschechien abgeschlossen.
Im Hoheitsgebiet ehemaliger Sowjetrepubliken hat Gazprom Objekte der Untertagespeicherung in Belarus und Armenien erweitert und modernisiert.
Sehr geehrte Aktionäre!
Als vertikal integriertes Unternehmen, das in einem einheitlichen Komplex Förderung, Speicherung, Transport und Absatz von Erdgas vereint, können wir uns Änderungen der Nachfrage leicht anpassen.
2015 wies der inländische Erdgasmarkt eine Schrumpfung der Nachfrage um 3,1 Prozent auf. Gazprom verkaufte auf dem russischen Markt 221,2 Milliarden Kubikmeter Gas. Lieferungen an die Bevölkerung betrugen fast ein Viertel unseres Vertriebs.
2015 verkaufte Gazprom auf dem russischen Markt 221,2 Milliarden Kubikmeter Gas.
Neben Gaslieferungen zu regulierten Preisen für den Binnenmarkt entwickelt Gazprom Mechanismen für den Gasverkauf zu freien Marktpreisen und nutzt dafür die Plattform der Rohwarenbörse Spimex in Sankt Petersburg. Im Berichtsjahr setzten wir über diese Plattform mehr als 4 Milliarden Kubikmeter Gas um.
2015 stiegen die Erträge der Gazprom aus dem Verkauf von Gas in die ehemaligen Sowjetrepubliken um 4,4 Prozent und betrugen fast 430 Milliarden Rubel. Im Naturalausdruck unterbot der Absatz die Kennzahlen vom Vorjahr hauptsächlich wegen rückläufiger Nachfrage in der Ukraine.
Was Lieferungen flüssiger Kohlenwasserstoffe in die ehemaligen Sowjetrepubliken betrifft, so fixierten wir hier einen Zuwachs in Bezug sowohl auf die Erträge als auch auf die Mengen. Unser Vertrieb von Erdöl und Gaskondensat stieg in Russland um 12,8 Prozent und deren Exporte in die ehemaligen Sowjetrepubliken legten um 58,3 Prozent zu.
Sehr geehrte Aktionäre!
Zu den aussichtsreichsten Geschäftsbereichen der Erweiterung unserer Absatztätigkeit gehört die Nutzung von Gas im Verkehrswesen. 2015 nahm der Verkauf von Erdgas des Konzerns als Kfz-Kraftstoff um 7,3 Prozent bis auf 436 Millionen Kubikmeter zu.
Gegen Ende 2015 besaß Gazprom in Russland 217 Gastankstellen.
Gazprom leistet eine umfangreiche Arbeit für den Ausbau des eigenen Netzes von Gastankstellen. Gegen Ende 2015 gab es 217 davon in Russland, im Jahr 2016 planen wir, 35 Tankstellen landesweit zu bauen und weitere 4 zu rekonstruieren.
In Europa erreichte die Zahl von Gastankstellen der Gazprom und ihrer verbundenen Unternehmen bislang 66 und wird weiterhin wachsen.
2015 waren es 10 Jahre, seit Gazprom eine großangelegte Tätigkeit zur Gasifizierung von Regionen der Russischen Föderation entfaltet hat. Inzwischen investierten wir mehr als 270 Milliarden Rubel und bauten 27.800 Kilometer Gasleitungen. Das Erdgas strömte in 3.700 Wohnorte.
2015 wurde der Bau von 87 Objekten der Gasifizierung in 34 Regionen Russlands abgeschlossen. Der durchschnittliche Gasifizierungsstand in den Regionen Russlands betrug 66,2 Prozent, und stieg somit in 10 Jahren um 12,9 Prozent. Davon in ländlichen Gegenden – um 21,3 Prozent und erreichte dort 56,1 Prozent.
Sehr geehrte Aktionäre!
Elektroenergie ist ein weiteres strategisches Geschäftsfeld der Gazprom Gruppe. Die Aktivitäten im Stromsektor tragen zur Stabilität unserer Geschäftstätigkeit bei und bringen zusätzliche Erträge.
Elektroenergie ist ein weiteres strategisches Geschäftsfeld der Gazprom Gruppe.
Gemäß Ergebnissen von 2015 stieg der gesamte Reingewinn unserer größten Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind – Mosenergo, MOEK, TGK-1 und OGK-2, trotz nachgelassener Nachfrage nach Strom und Wärmeenergie praktisch ums 3-fache.
Gazprom betreibt heute das weltweit größte Fernheizungssystem. 2015 erzeugten wir 117 Millionen Gigakalorien Wärmeenergie.
Gazprom betreibt das weltweit größte Fernheizungssystem.
2015 wurden neue Dampf- und Gasturbinenblöcke im Heizkraftwerk-12 und Heizkraftwerk-20 in Moskau sowie im Wärmekraftwerk Serow, Verwaltungsgebiet Swerdlowsk, in Betrieb genommen. Im Wärmekraftwerk Rjasan wurde ein Projekt zur grundlegenden Modernisierung abgeschlossen. Seit ihrem Einstieg in die Strombranche, das heißt seit 2007, hat Gazprom insgesamt ca. 7,5 Gigawatt neuer Kapazitäten in Betrieb genommen.
Es laufen auch ausländische Projekte zur Wärme- und Stromerzeugung. So wurde 2015 mit der Umsetzung eines Projekts für den Bau eines Wärmekraftwerkes in Pančevo, Serbien, gemeinsam mit dem Unternehmen NIS begonnen. Die Gazprom Gruppe steigert den Absatz von Strom an ausländische Verbraucher. 2015 stiegen die Nettoerträge aus dem Verkauf von Elektro- und Wärmeenergie ins ferne Ausland um 24 Prozent.
Heute nehmen wir gleich zwei neue Energieblöcke in Betrieb: eines im Süden Russlands in Nowotscherkassk und das andere – im Ural, in der Stadt Troizk, Verwaltungsgebiet Tscheljabinsk.
Sehr geehrte Aktionäre!
Im vergangenen Jahr schrumpfte in Europa weiterhin die eigene Förderung, während die Nachfrage nach Gasimporten stieg. Gazprom lieferte 2015 ins ferne Ausland 159,4 Milliarden Kubikmeter Gas – um 8 Prozent mehr, als im Vorjahr. Wir steigerten den Anteil unseres Erdgases im europäischen Verbrauch auf einen Rekordwert von 31 Prozent. Die Erträge aus dem Verkauf von Gas ins ferne Ausland überstiegen 2 Billionen Rubel.
Gazprom lieferte 2015 ins ferne Ausland 159,4 Milliarden Kubikmeter Gas.
2016 bleibt die Tendenz zu einer gesteigerten Nachfrage nach russischem Gas weiterhin bestehen. Laut vorläufigen Angaben lieferte Gazprom im 1. Halbjahr 2016 um 14,2 Prozent oder um 10,6 Milliarden Kubikmeter Gas mehr ins ferne Ausland, als im selben Zeitraum 2015. Unter anderem stiegen die Exporte nach Deutschland um 1,5 Milliarden Kubikmeter, nach Polen – um 1,3 Milliarden Kubikmeter, nach Frankreich – um 1,4 Milliarden Kubikmeter Gas.
Nach unseren Schätzungen wird der Bedarf nach Gasimporten in Europa auch weiterhin zunehmen. Heute schon liegt der Anteil von Gasimporten im europäischen Verbrauch dieser Brennstoffart bei fast 50 Prozent. Bis 2025 wird der Bedarf Europas an zusätzlichen Importen mindestens um 100 Milliarden Kubikmeter jährlich steigen und kann bis 2035 etwa 150 Milliarden Kubikmeter betragen.
Bis 2025 wird der Bedarf Europas an zusätzlichen Importen mindestens um 100 Milliarden Kubikmeter jährlich steigen.
Die Ergebnisse des Jahres 2015 zeigten erneut, dass Pipelinegas in Europa mehr gefragt sein wird, als LNG. Die Kapazitäten für die Umwandlung von verflüssigtem Gas in den gasförmigen Zustand sind dort kaum zu einem Viertel ausgelastet. Indessen nimmt die Auslastung der Nord Stream trotz Einschränkungen durch den Regulator zu. 2015 erreichte die Auslastung der Nord Stream bis zu 70 Prozent. Unsere Lieferungen allein nach Deutschland überstiegen 2015 die gesamten LNG-Exportmengen in alle Länder der EU.
Die europäische Wirtschaft weiß die Perspektiven der direkten Exportroute durch die Ostsee zu schätzen und demonstriert den Wunsch, deren Potential zu nutzen.
2015 unterzeichneten wir gemeinsam mit europäischen Großkonzernen – BASF, Engie, OMV, Shell und Uniper – ein Aktionärsabkommen zum Projekt Nord Stream 2. Die Gaspipeline mit einer Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas jährlich wird unser Potential für Exporte durch den nördlichen Korridor verdoppeln. Er wird es ermöglichen, die Lieferroute für das Gas aus den Vorkommen der Halbinsel Jamal, wohin sich unsere größte Ressourcenbasis immer mehr verlagert, in den Nordwesten Europas, wo der Bedarf an unserem Gas steigt, ums 1,5-fache zu verkürzen. Dabei zeigt der Nordwesten Europas in letzter Zeit die höchsten Zuwachsraten der Nachfrage nach russischem Gas. Die Lieferkosten für das Gas von der Halbinsel Jamal nach Deutschland durch die Nord Stream 2 sind 1,5 bis 2 Mal niedriger, als durch den herkömmlichen zentralen Korridor. Hauptfaktoren sind der Streckenabstand und die modernen Pipelines des Nordkorridors.
Die Formen unserer Kooperation mit ausländischen Partnern und Käufern entwickeln sich ebenfalls. 2015 veranstalteten wir die erste Auktion für Erdgaslieferungen nach Europa. Über die Auktion wurden 1,2 Milliarden Kubikmeter Gas an 15 Vertragspartner veräußert, unter denen sowohl unsere langjährigen Partner als auch neue Kunden waren.
2015 veranstaltete Gazprom die erste Auktion für Erdgaslieferungen nach Europa.
Im Frühling 2016 fand die zweite Auktion statt, diesmal für die baltischen Staaten. Nach deren Ergebnissen wurden Geschäfte mit 6 Partnern abgeschlossen. Das über die Auktion veräußerte Gesamtvolumen betrug mehr als 420 Millionen Kubikmeter Gas. Im laufenden Jahr planen wir eine weitere Auktion für Westeuropa.
Die Gasauktionen erwiesen sich als effizientes Handelsinstrument, das neben unserem System langfristiger Verträge anwendbar ist. Auktionen ermöglichen es uns, zusätzliche Gasmengen zu vermarkten und zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften.
Sehr geehrte Aktionäre!
Verflüssigtes Erdgas ist ein Produkt, das es ermöglicht, die Geografie von Exporten erheblich zu erweitern. Das erste LNG-Projekt in Russland Sachalin II läuft erfolgreich, und 2015 wurden dort 10,8 Millionen Tonnen LNG hergestellt.
2015 produzierte das Werk Sachalin II 10,8 Millionen Tonnen LNG.
Gazprom erweitert das Portfolio von LNG-Transaktionen sowohl durch den Ausbau der eigenen Produktion als auch durch den Ankauf von Gas aus fremden Projekten. Wir einigten uns mit dem Konzern Shell auf den Ausbau des Betriebs Sachalin II. Wir evaluieren auch Perspektiven einer Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts Baltic LNG in Ust-Luga. Der Betrieb wird 10 Millionen Tonnen LNG jährlich herstellen. Die Umsetzung dieser beiden Projekte wird den Anteil von verflüssigtem Erdgas, das mit Beteiligung der Gazprom hergestellt wird, bis zu 10 Prozent vom derzeitigen weltweiten LNG-Produktionsvolumen aufstocken.
Sehr geehrte Aktionäre!
LNG spielt eine wichtige Rolle für die Erweiterung unserer Präsenz in der asiatisch-pazifischen Region. Allerdings werden dort Pipelinetransporte eine größere Rolle spielen, vor allem angesichts der Umsetzung des Vertrags zu Erdgaslieferungen nach China.
Der chinesische Markt bleibt weiterhin für Exporteure am attraktivsten. Laut Schätzungen chinesischer Experten wird die Nachfrage nach Gas bereits 2016 in China 200 Milliarden Kubikmeter übersteigen und bis 2020 annähernd 300 Milliarden Kubikmeter jährlich betragen.
2015 trat der Vertrag mit dem chinesischen Konzern CNPC in Kraft, nach dem Gazprom über die „östliche“ Route – die Pipeline Power of Siberia – 38 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich im Laufe von 30 Jahren nach China liefern wird. Streng nach Zeitplan laufen die Arbeiten zur Verlegung des linearen Teils der Pipeline Power of Siberia. Ihnen wird der Bau deren grenzüberschreitenden Abschnitts – der Flussunterquerung des Amur folgen.
2015 begannen wir mit dem Bau des Amur-Gasverarbeitungswerkes, des russlandweit leistungsstärksten und eines der weltweit größten Betriebe dieser Branche. Dieser Betrieb ist ein wichtiges Bindeglied in der technologischen Kette von Gaslieferungen nach China über die „östliche“ Route. Im Gasverarbeitungswerk Amur werden aus dem Gas der Gasförderungszentren Jakutien und Irkutsk Helium, Ethan, Propan und andere wertvolle Komponenten für die Gaschemie gewonnen.
2015 begann Gazprom mit dem Bau des Amur-Gasverarbeitungswerkes, des russlandweit leistungsstärksten und eines der weltweit größten Betriebe dieser Branche.
Zwischen Gazprom und CNPC wurde auch ein Abkommen über die Grundkonditionen der Pipelinelieferungen von Erdgas aus Russland nach China über die „westliche“ Route in einem Umfang von 30 Milliarden Kubikmetern jährlich unterzeichnet. Möglichkeiten von Gaslieferungen aus dem Fernen Osten nach China werden evaluiert.
Der russisch-chinesische Dialog in der Gasbranche wird ausgeweitet. Vor ein paar Tagen haben wir ein Memorandum of Understanding im Bereich unterirdischer Gasspeicherung und Stromerzeugung aus Gas in China unterzeichnet.
Kurz gesagt, Gazprom geht nach Osten! Und gerade dies macht den Gasmarkt immer globaler!