Ansprache Alexey Millers auf der Konferenz „Zusammenarbeit im Energiebereich als stabilisierender Faktor der Weltwirtschaft“ im Rahmen der Jahresvollversammlung des IBC

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Ich begrüße Sie zur traditionellen Konferenz im Rahmen der Vollversammlung des International Business Congress.

Die heutige Veranstaltung gilt der Energie als einem der wichtigsten Faktoren langfristiger Wettbewerbsfähigkeit. Zuverlässige, ausreichende und zugängliche Energieversorgung ist der Schlüssel zur Steigerung der Produktionsaktivität und Gewähr stabilen wirtschaftlichen Wachstums. Und dies trifft für alle Regionen der Welt zu.

Ansprache Alexey Millers auf der Konferenz „Zusammenarbeit im Energiebereich als stabilisierender Faktor der Weltwirtschaft“ im Rahmen der Jahresvollversammlung des IBC
Ansprache Alexey Millers auf der Konferenz „Zusammenarbeit im Energiebereich als stabilisierender Faktor der Weltwirtschaft“ im Rahmen der Jahresvollversammlung des IBC

Alexey Miller spricht bei der Konferenz

Die Wirtschaft Europas benötigt heute immer größere Mengen an importiertem Gas. Eigene Förderung in der EU sinkt unentwegt, und diese Tendenz wird in den nächsten Jahren nur erstarken.

Der Anteil der Importe am Erdgasverbrauch der europäischen Länder hat binnen zehn Jahren wesentlich zugenommen und knapp 50 Prozent erreicht. 2015 vergrößerte sich der Gasverbrauch gegenüber 2014 um vier Prozent.

Importe wachsen auch auf dem größten Energiemarkt der Welt, und zwar dem chinesischen. Im ersten Quartal 2016 stieg der Import von Erdgas nach China um 22 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015. Die Importe von Pipelinegas nahmen um 26 Prozent und die Einfuhr von LNG um 16,9 Prozent zu.

Hinsichtlich der russischen Gaslieferungen auf den europäischen Markt darf ich anmerken, dass sie sich 2015 gegenüber 2014 um acht Prozent auf 159,4 Milliarden Kubikmeter vergrößerten. Der Anteil unserer Gesellschaft am europäischen Energiekonsum erreichte mit 31 Prozent eine Rekordhöhe.

In den ersten Monaten 2016 beobachten wir weitere Zunahme der Nachfrage nach russischem Gas. Vom 1. Januar bis 15. Mai vergrößerten sich die Lieferungen ins ferne Ausland gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 um 18 Prozent.

Die Nachfrage nach importiertem Gas wird in Europa zunehmen. Der Bedarf an zusätzlichen Lieferungen wird nach unseren Schätzungen gegen 2025 mindestens 100 Milliarden Kubikmeter im Jahr erreichen.

Gazprom verfügt über entsprechende Reserven an Förderkapazitäten und ist bereit, ihre Lieferungen zu vergrößern.

Eine Infrastruktur für die Lieferung dieser zusätzlichen 100 Milliarden Kubikmeter nach Europa ist heute kennzeichnenderweise nicht vorhanden. Wir wissen alle, dass der Lebenszyklus von Gasprojekten nicht etwa ein Jahr und auch keine zwei Jahre ausmacht. Um in zehn Jahren zusätzliche Gasmengen liefern zu können, ist es schon jetzt erforderlich, entsprechende Gastransportkapazitäten zu schaffen.

Aus diesem Grund setzt Gazprom konsequent ihre Strategie zur Schaffung von Exportrouten um. Erfolgreich funktioniert die transitfreie Pipeline Nord Stream.

Wie es Ihnen gewiss bekannt ist, hatte selbst die Idee des Baus dieser Pipeline keine einhellige Unterstützung gefunden. Das Projekt wurde jedoch in die Tat umgesetzt und gewährleistet heute beispiellose Sicherheit der Lieferungen auf den europäischen Gasmarkt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Nord Stream arbeiten mehrere europäische Energieunternehmen und Gazprom an der Schaffung einer neuen Exportmagistrale, der Nord Stream 2. Dieses Projekt verbindet die Interessen führender Energiegesellschaften Europas und ihrer Kunden und wird ohne Zweifel für den gesamten europäischen Kontinent von enormer Relevanz sein.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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