Gazprom führt das Monitoring der weltweiten Entwicklung der Schiefergas- und LNG-Branche fort

Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom nahm Informationen über Entwicklungsperspektiven der Schiefergas- und LNG-Branche in verschiedenen Regionen der Welt sowie über Chancen und Gefahren für den Konzern zur Kenntnis.

Gazprom führt das Monitoring der weltweiten Entwicklung der Schiefergas- und LNG-Branche fort
Gazprom führt das Monitoring der weltweiten Entwicklung der Schiefergas- und LNG-Branche fort

Das LNG-Werk des Projekts Sachalin II

In der Sitzung wurde festgestellt, dass die gewerbliche Schiefergasförderung nach wie vor nur in den USA und in relativ geringen Mengen in Kanada, China und Argentinien erfolgt.

In den USA waren Betreibergesellschaften angesichts der niedrigen Kohlenwasserstoffpreise gezwungen, Kapitalanlagen in Schieferprojekte erheblich zurückzufahren. An einigen besonders bekannten Schiefergasvorkommen wurden die Bohrungen 2016 praktisch auf Eis gelegt, und die Gesamtmengen der Schiefergasförderung weisen seit März dieses Jahres eine negative Dynamik auf. Darüber hinaus meldeten 170 Förder- und Serviceunternehmen seit Anfang 2015 in den USA Insolvenz an.

In Kanada lag die Erzeugung von Schiefergas im Jahr 2015 lediglich bei 4 Prozent von den gesamten landesweit geförderten Gasmengen, und die voraussichtlichen Fördermengen werden bis 2035 fast ums Fünffache schrumpfen.

In einem wesentlich langsameren Tempo als erwartet werden Schiefergasvorkommen in China erschlossen. Renommierte analytische Agenturen revidieren ihre Schätzungen hinsichtlich weiterer Wachstumsraten dieser Branche im Land das zweite Jahr in Folge nach unten. Es ist bemerkenswert, dass ausländische Partner chinesischer Unternehmen aus allen gemeinsamen Schieferprojekten, zu deren Umsetzung in den Jahren 2008 bis 2013 Abkommen unterzeichnet worden waren, ausgestiegen sind.

In Argentinien wird Schiefergas hauptsächlich als Begleitprodukt bei der Förderung von flüssigen Kohlenwasserstoffen gewonnen. Möglichkeiten für eine gewerbliche Erzeugung von Schiefergas sind derzeit nicht bestätigt worden.

Versuche, Schiefergas in den Ländern Kontinentaleuropas zu fördern, haben zu keinen positiven Ergebnissen geführt: Unter anderem wurden 2016 Schürfarbeiten in Polen und Dänemark endgültig eingestellt.

Die Teilnehmer der Sitzung stellten fest, dass die Entwicklung der Schiefergasförderung abgesehen von Nordamerika sich mittel- bis langfristig auf eine geringe Anzahl von Ländern beschränken wird, wobei die USA der weltgrößte Hersteller von Schiefergas bleiben werden. Arbeiten im Bereich der Schiefergasförderung sind in Russland in absehbarer Zeit nicht sinnvoll angesichts der großen Vorräte aus herkömmlichen Erdgaslagerstätten.

Bei der Erörterung von Entwicklungsperspektiven der LNG-Branche ging es unter anderem um startende Lieferungen von verflüssigtem Gas von der US-amerikanischen Ostküste. Es wurde festgestellt, dass amerikanisches LNG auf dem europäischen Markt dem Pipelinegas, das von der PAO Gazprom geliefert wird, im Wettbewerb unterlegen ist.

Ausgehend von aktuellen Schätzungen und Prognosen ist zu erwarten, dass der lateinamerikanische Markt mittel- bis langfristig zu einem der größten Absatzmärkte für LNG aus den USA werden kann. Amerikanisches verflüssigtes Gas wurde nämlich von März bis September 2016 hauptsächlich in die Länder Lateinamerikas geliefert.

In der Sitzung wurde festgestellt, dass die Steigerung der Mengen von verflüssigtem Gas im Portfolio der Gazprom zu den Kernaufgaben des Konzerns gehört, um die Geografie von Lieferungen zu erweitern und die exportierten Gasmengen aufzustocken.

Gegenwärtig arbeitet Gazprom am Projekt der dritten Produktionsstrecke des funktionierenden LNG-Werkes (Sachalin II) sowie an dem aussichtsreichen Projekt Baltic LNG.

Der Konzern wird das Monitoring der Entwicklung der Schiefergas- und LNG-Branche in verschiedenen Regionen der Welt fortführen.

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