Alexey Miller informierte Vladimir Putin über Ergebnisse der Gazprom 2016
Pressemitteilung
Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, statt.
Alexey Miller informierte Vladimir Putin über Ergebnisse der Konzerntätigkeit im Jahr 2016 in den Bereichen Gasförderung, Lieferungen an den Binnenmarkt und ins ferne Ausland sowie Umsetzung des Gasifizierungsprogramms der Regionen Russlands. Es ging auch um die Gasversorgung von Verbrauchern in der Herbst- und Wintersaison sowie um den Ausbau des Gasförderungszentrums Jamal und des Nordkorridors für Gastransporte.
Redaktion der Webseite der PAO Gazprom
Stenogramm
Vladimir Putin: Herr Miller, wollen wir über Ergebnisse des vergangenen Jahres und über Ihre Pläne für das laufende Jahr sprechen.
Alexey Miller: Herr Präsident, Gazprom hat 2016 knapp über 419 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert. Wir haben an den Binnenmarkt 2,3 Prozent mehr Gas geliefert. Dabei möchte ich betonen, dass größere Liefermengen an so grundlegende Branchen wie die russische Elektroenergiewirtschaft erfolgt sind; Lieferungen an die Bevölkerung für den Kommunal- und Haushaltsverbrauch haben um 5,7 Prozent zugenommen. All dies spricht dafür, dass der zunehmende Strom- und Gasverbrauch im Jahr 2016 ein Zeichen für Wirtschaftswachstum im Land ist.
Wir haben 2016 Rekordmengen bei Gaslieferungen ins ferne Ausland erreicht, die Zuwachsrate liegt bei 12,5 Prozent, die Liefermengen belaufen sich auf knapp 180 Milliarden Kubikmeter Gas. Dies sind historische Kennzahlen, solche Mengen gab es weder zu Sowjetzeiten noch in der neuesten russischen Geschichte. Der Anteil von Gazprom am europäischen Gasmarkt ist allein im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen und beträgt 34 Prozent.
Die größte Dynamik in absoluten Zahlen wies unser Markt Nummer eins, unser größter Markt – Deutschland – auf: Er legte um 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas zu. Wir lieferten nach Deutschland 49,8 Milliarden Kubikmeter, das sind 10 Prozent mehr.
Indessen stellen wir fest, dass heute, seit Beginn 2017 neue Rekorde gesetzt werden. Wir erreichten im Laufe der letzten zwei Wochen Liefermengen von mehr als 600 Millionen Kubikmeter Gas täglich ans ferne Ausland. Heute, am 20. Januar, fixierten wir einen neuen historischen Rekord in Bezug auf tägliche Lieferungen ins ferne Ausland: Gestern, am 19. Januar, wurden 627,2 Millionen Kubikmeter Gas geliefert. So etwas kam noch nie vor.
Dabei ist die Gaspipeline Nord Stream bis auf ihre technische Höchstleistung voll ausgelastet. Wir liefern bereits seit über 10 Tagen durch diese Pipeline 167,4 Millionen Kubikmeter Gas, was deren Sollleistung um 11,1 Prozent überschreitet. Wir haben Test an der Gaspipeline vorgenommen, technische Zulassungen erhalten und überbieten heute sogar deren Sollleistung. Dies spricht zweifellos dafür, dass das Projekt Nord Stream 2 bei den Verbrauchern gefragt ist, und die Verbraucher dem natürlich zustimmen.
Gaslieferungen an russische Verbraucher erfolgen heute, in der Winterzeit, stabil. Gazprom hat vor Beginn der Herbst- und Wintersaison das maximal mögliche Volumen von 72,1 Milliarden Kubikmetern Gas eingespeichert. Wir erreichten ebenfalls erstmals in der gesamten Geschichte der Gasbranche eine tägliche Höchstleistung von 801,3 Millionen Kubikmetern Gas. Und dies, obwohl wir die Herbst- und Winter-Spitzenzeiten bei Temperaturen durchlaufen, die landesweit insgesamt unter der Klimanorm liegen. Oktober, November und Dezember waren für die Gazprom-Verbraucher kälter als üblich.
Der Konzern hat jedoch für die Herbst- und Winter-Spitzenzeiten noch nicht einmal die Spitzenlasten erreicht – weder bei der Förderung noch bei der Entnahme von Gas aus Untergrundspeichern. Wie Sie wissen, haben wir einen guten Vorrat an Fördermengen angelegt: Auf das Jahr umgerechnet überbieten unsere Förderkapazitäten die jahresdurchschnittlichen Fördermengen um 150 Milliarden Kubikmeter Gas.
2016 haben wir Ihrem Auftrag gemäß weiterhin aktiv am Gasifizierungsprogramm gearbeitet. Es wurden mehr als 1.800 Kilometer Ferngasleitungen gebaut und mehr als 270 Wohnsiedlungen in Russland gasifiziert. Zum 1. Januar 2017 lag die Versorgung mit Netzgas landesweit im Durchschnitt bei 67,2 Prozent. Diese Arbeit werden wir auch 2017 fortsetzen.
Vladimir Putin: Wie viel planen Sie? Wie sehen die Pläne in Bezug auf die Gasifizierung im Inland aus?
Alexey Miller: Wir planen sie in dem Umfang, den wir erreicht haben, fortzuführen. Im vergangenen Jahr haben wir die Gasifizierung mit 25 Milliarden Rubeln finanziert. Wir können natürlich auch mehr finanzieren, denn in früheren Jahren kamen wir auch schon auf 27, 29 und 30 Milliarden Rubel. Das hängt natürlich von den Regionen der Russischen Föderation ab, weil das Gasifizierungsprogramm im Rahmen von Synchronisierungsprogrammen umgesetzt wird.
Gegenwärtig stimmen wir mit den russischen Regionen das Programm bis zum Jahr 2020 ab, diese Arbeit befindet sich derzeit in der Endphase. Das Gasifizierungsvolumen wird jedoch ganz bestimmt nicht unter den Zahlen liegen, die für das Jahr 2016 erwähnt worden sind. Ich hoffe, dass sie höher ausfallen werden.
Vladimir Putin: Ich möchte Sie nochmals zu Bowanenkowo beglückwünschen. Eine großartige Arbeit und sehr gute Ergebnisse.
Alexey Miller: Vielen Dank, Herr Präsident.
Vladimir Putin: [Die Arbeit] begann praktisch 2009, nachdem die Regierungsverordnung unterzeichnet wurde – seitdem sind sieben Jahre vergangen.
Alexey Miller: Wir steigern seit sieben Jahren allmählich die Fördermengen aus der Lagerstätte Bowanenkowskoje. Wie Sie sich erinnern, erfolgte die erste Gaslieferung 2012, damals lieferten wir lediglich 4,9 Milliarden Kubikmeter Gas. Die Ferngasleitung Bowanenkowo – Uchta wurde gebaut. Wir steigerten allmählich unsere Förderkapazitäten und erreichten bis heute bereits Zahlen von 264 Millionen Kubikmeter täglich aus einer Lagerstätte.
Wir werden die Arbeiten fortsetzen und bis 2019 das Gasfeld Nr. 3 in Bowanenkowo aufschließen. Bis 2022 werden wir in Bowanenkowo Fördermengen von 115 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich erreichen.
Das Gasförderungszentrum Jamal wird für Russland zum wichtigsten werden. Die Lagerstätte Bowanenkowskoje hat Vorräte von 4,9 Billionen Kubikmetern Gas. Ich meldete Ihnen bereits, dass diese Lagerstätte im Laufe der nächsten 70 Jahre gemäß Abbauplan ausgebeutet wird.
Gemäß Plan zur Synchronisierung von Förder- und Transportkapazitäten wurde die Ferngasleitung Bowanenkowo – Uchta 2 in Betrieb genommen. Natürlich ist dabei von grundsätzlicher Bedeutung, dass sich die Gasversorgungsströme für die russischen Regionen ändern werden: Der Nordkorridor wird nun zur Hauptroute für die Gasversorgung von Regionen im europäischen Teil des Landes. Zugleich wird die [Ferngasleitung] Bowanenkowo – Uchta 2 zu einem Bestandteil der neuen Route für Erdgaslieferungen von der Halbinsel Jamal über die Ostsee nach Deutschland.
Was die Verbindlichkeiten der russischen Seite in Bezug auf die Errichtung von Gastransportkapazitäten und auf die Schaffung der Ressourcenbasis für die Gaspipeline Nord Stream 2 betrifft, so erfüllen wir unsere Verpflichtungen streng nach Zeitplan und pünktlich.
Vladimir Putin: Gut.