Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom Alexey Miller in der Jahreshauptversammlung
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Fundament für weiteres Wachstum
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Zur Jahreshauptversammlung wurden detaillierte Unterlagen über die Tätigkeit der PАО Gazprom 2016 vorgelegt: Jahresbericht, Jahresabschluss (Finanzbericht), Gutachten der Revisionskommission und andere Dokumente.
Die Jahreshauptversammlung der Aktionäre soll genehmigen:
- den Jahresbericht der PАО Gazprom für 2016;
- den Jahresabschluss (Finanzbericht) der PAO Gazprom für 2016;
- die Gewinnverteilung sowie die Vorschläge des Aufsichtsrates über Höhe, Termine und Form der Ausschüttung von Dividenden aufgrund von Ergebnissen des Jahres 2016.
Der Versammlung werden ferner folgende Fragen vorgelegt: Bestellung des Wirtschaftsprüfers, Auszahlung von Vergütungen an die Aufsichtsratsmitglieder und Mitglieder der Revisionskommission der Gesellschaft sowie die Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrates und der Revisionskommission.
Entwürfe von Beschlüssen zu diesen Fragen sind in Stimmzetteln und zusätzliche Informationen sind in den Unterlagen enthalten, die Sie erhalten haben.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
2016 festigte Gazprom ihre führende Position hinsichtlich der branchenbezogenen Kennzahlen und schuf Voraussetzungen für eine neue Wachstumsphase:
- wir stockten unsere Reserven auf, erzielten erneut einen Zuwachs bei der Gasförderung und förderten Rekordmengen Erdöl;
- im Berichtsjahr nahmen wir wichtigste Industrieobjekte in Betrieb, die Entwicklungsperspektiven für viele Jahrzehnte im Voraus eröffnen;
- auf dem europäischen Markt setzte Gazprom neue, höchste Standards hinsichtlich der Zuverlässigkeit von Gaslieferungen, indem unser Konzern zeigte, dass er unter den Bedingungen zunehmender Nachfrage Gas in benötigten Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen liefert.
Laut Ergebnissen von 2016 stiegen die Erträge der Gazprom-Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 38 Milliarden Rubel und betrugen mehr als sechs Billionen Rubel.
Der auf die Aktionäre der PAO Gazprom bezogene Gewinn legte um 21 Prozent zu und betrug 952 Milliarden Rubel.
Im Laufe der letzten 11 Jahre generiert Gazprom stabil einen freien Cashflow, und 2016 liegen wir hiermit erneut im schwarzen Zahlenbereich. Das Ergebnis belief sich auf 202 Milliarden Rubel.
Gazprom erstellt und erfüllt jedes Jahr ein Programm zur Kostenoptimierung (Kostenreduzierung). Die stetige Arbeit an der Effizienzsteigerung von Investitions- und Betriebskosten sowie an der Stärkung der Finanzdisziplin trägt Früchte. Selbst in einem schwierigen Marktumfeld deckt der operative Cashflow der Gazprom-Gruppe vollumfänglich die Kapitalanlagen ab.
Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom empfiehlt, aufgrund von Ergebnissen des Jahres 2016 die Dividenden in Höhe von 8,04 Rubeln je Aktie zu genehmigen, das heißt zwei Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Für diese Zwecke werden 190 Milliarden Rubel ausgegeben, was 20 Prozent vom Gewinn der Gazprom-Gruppe gemäß International Financial Reporting Standards ausmacht.
Dabei wird Gazprom für die Dividenden praktisch den gesamten Betrag des freien Cashflows, der 2016 erwirtschaftet worden ist, bereitstellen.
Der Dividendenbetrag der PAO Gazprom, der auf den Anteil des Staates entfällt, beläuft sich auf 95 Milliarden Rubel. Vom absoluten Wert dieser Kennzahl her gehört Gazprom, wie auch im vergangenen Jahr, zu den Spitzenreitern unter den börsennotierten russischen Unternehmen.
Gazprom gehört zu den größten Steuerzahlern in Russland. 2016 führte die Gazprom-Gruppe Steuern und ähnliche Abgaben an den Staat in Geldform ab in einer Höhe von 1.966 Milliarden Rubel, das heißt 20 Milliarden Rubel mehr gegenüber dem Jahr 2015.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Gazprom reagiert auf die Herausforderungen der Zeit und übt ihre Tätigkeit in allen Geschäftsfeldern aus, die ihr Wettbewerbsvorteile und eine beschleunigte Entwicklung sicherstellen. Wir setzen Innovationen ein und führen die Importsubstitution durch, steigen in neue Märkte ein und erschließen neue Regionen für die Förderung.
Gazprom gehört zu den Spitzenreitern unter russischen Unternehmen in Bezug auf Investitionen in innovative Bereiche. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für die Implementierung von Maßnahmen mit technologischer Ausrichtung betrugen 2016 insgesamt 11,1 Milliarden Rubel.
Im Zuge der Umsetzung des Programms zur innovativen Entwicklung wurden 2016 an Objekten der Unternehmensgruppe über 440 Ergebnisse von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten eingeführt, deren Effekt erwartungsgemäß mehr als 279 Milliarden Rubel ausmacht.
Innovationen, multipliziert mit den Ausmaßen der Tätigkeit unseres Konzerns, beschleunigen die Entwicklung der Öl- und Gasbranche, der Energiewirtschaft in Russland und der gesamten russischen Wirtschaft. Gazprom stimuliert die Tätigkeit der russischen Wissenschaft und versorgt russische Hightech-Unternehmen mit Aufträgen.
Heute erwirbt Gazprom Ausrüstungen zu 95 Prozent in Russland. Dabei kaufen wir Rohre für den Bau von Ferngasleitungen zu 100 Prozent bei heimischen Herstellern an.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Gazprom ist weltweiter Spitzenreiter unter Unternehmen nach dem Umfang der Reserven. Wir sichern bereits das zwölfte Jahr in Folge eine Reservenersatzrate von mehr als einem Punkt.
Zum Jahresende 2016 betrugen die prospektierten Vorräte der Gazprom in Russland 36,4 Billionen Kubikmeter Erdgas, 1,5 Milliarden Tonnen Gaskondensat und mehr als zwei Milliarden Tonnen Erdöl.
Gazprom gehört zu den Spitzenreitern in Russland hinsichtlich der Explorationsergebnisse. Die Zuwachsrate von Gasvorräten der Gazprom-Gruppe laut Ergebnissen von Explorationsarbeiten betrug 65 Prozent vom russlandweiten Zuwachs.
Wichtig ist, dass wir eine erhebliche Zunahme der Reserven in den strategischen Gasförderungszentren, die wir ausbauen, erzielen:
- im Zentrum Sachalin betrug der Zuwachs von Gasvorräten aus der Lagerstätte Juschno-Kirinskoje 188 Milliarden Kubikmeter;
- im Zentrum Irkutsk nahmen die Vorräte aus der Lagerstätte Kowyktinskoje um 138,2 Milliarden Kubikmeter zu;
- im Zentrum Jakutien nahmen die Vorräte aus der Lagerstätte Tschajandinskoje um 86,6 Milliarden Kubikmeter zu.
An der Lagerstätte Kowyktinskoje laufen russlandweit einzigartige Tests einer industriellen Membranversuchsanlage zur Gewinnung von Helium aus Hochdruck-Erdgas. Auf der Lagerstätte Tschajandinskoje wurden Explorationsarbeiten abgeschlossen, der Bau von Förderbohrlöchern wurde aufgenommen. Auf dem Kontinentalschelf im Ochotskischen Meer erschließen wir die Lagerstätte Kirinskoje unter Einsatz modernster Technologien für die Offshore-Förderung.
Gazprom führt Explorationsarbeiten auf der Halbinsel Jamal fort. Im Zuge der Explorationsarbeiten wurde das Ressourcenpotenzial der Lagerstätten des Industriegebiets Tambei erheblich aufgestockt. Wir schätzen dessen Vorräte auf 6,7 Billionen Kubikmeter Gas, 600 Millionen Tonnen Kondensat, 38,4 Millionen Tonnen Erdöl. Um den Kapitalaufwand zu optimieren, ist es geplant, für die Umsetzung von Projekten an diesen Lagerstätten Partner unter russischen Unternehmen zu akquirieren.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
2016 erzielte Gazprom erneut einen Zuwachs bei der Gasförderung. Die geförderten Gasmengen beliefen sich auf 419,1 Milliarden Kubikmeter, unter anderem 9,4 Milliarden Kubikmeter Begleitgas. Ausgehend von der tatsächlichen Förderung in den ersten sechs Monaten 2017 erwarten wir, dass gegen Jahresende die in diesem Jahr geförderten Gasmengen mehr als 450 Milliarden Kubikmeter betragen werden, was die Jahreskennzahlen der drei vorausgegangenen Jahre überbietet.
Die Ressourcenbasis von Gazprom verlagert sich in den Norden, in die Arktis, wo rund ein Viertel der nicht prospektierten weltweiten Kohlenwasserstoffvorräte lagert. Eine Schlüsselrolle kommt aus unserer Sicht der Entwicklung der Gasförderung auf der Halbinsel Jamal zu. Dort haben wir unter arktischen Bedingungen einen mächtigen Industriekomplex samt Verkehrsinfrastruktur und vollwertigem Versorgungssystem geschaffen.
Wir bauen die Förderkapazitäten der Lagerstätte Bowanenkowskoje, des größten Vorkommens auf der Halbinsel, stetig aus. 2016 haben wir die Vorbereitungen vollständig abgeschlossen und im Januar 2017 neue Industrieobjekte dieser Lagerstätte in Betrieb genommen, wodurch wir deren Spitzenleistung auf 264 Millionen Kubikmeter täglich aufgestockt haben. Bis 2022 planen wir, die Jahresförderung aus der Bowanenkowskoje auf 115 Milliarden Kubikmeter zu bringen. Somit wird die Leistung nur einer unserer Lagerstätten mit den 2016 erfolgten Gesamtlieferungen aus Großbritannien, Katar und den Niederlanden vergleichbar sein.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Gazprom ist Wegbereiter im Hohen Norden, und wir haben das Arctic Gate bereits geöffnet. Von symbolischer Bedeutung ist, dass diesen Namen der 2016 in Betrieb genommene Seeterminal für die ganzjährige Erdölverladung erhalten hat. Seine Leistung beträgt 8,5 Millionen Tonnen Erdöl jährlich. Er ist für den Transport von Erdöl aus der Lagerstätte Nowoportowskoje bestimmt.
An der Lagerstätte Nowoportowskoje setzen wir neueste heimische Anlagen ein. Sie werden von dem Unternehmen Gazprom Neft, unserem „Ölressort“, erfolgreich entwickelt. Gazprom Neft agiert ebenso als Betreiber der Lagerstätte Wostotschno-Messojachskoje, des nördlichsten Erdölvorkommens in Russland. Die industrielle Ausbeute begann dort 2016.
Gazprom entwickelt ihr Ölgeschäft unter Einsatz fortschrittlicher Methoden des Arbeitsmanagements. 2016 nahm das modernisierte Zentrum für die Begleitung von Bohrarbeiten seine Tätigkeit auf. Es nimmt ein 24-Stunden-Monitoring technologischer Prozesse in den horizontalen Bohrungen vor. Auf der Lagerstätte Juschno-Priobskoje wurde erstmals in der russischen Öl- und Gasbranche ein 30-stufiges Fracking durchgeführt.
Die Erdölförderung der Gazprom-Gruppe erreichte im Berichtsjahr einen Rekordstand von 39,3 Millionen Tonnen, wovon 37,7 Millionen Tonnen auf die Unternehmensgruppe Gazprom Neft entfielen. Auch die Förderung von Gaskondensat übersteigt die Kennzahl vom Vorjahr. Gazprom Neft wurde erneut zum Spitzenreiter unter russischen Ölkonzernen in Bezug auf die Zuwachsrate der Erdölförderung.
Die Gazprom-Gruppe befasst sich mit Exploration und Förderung im Ausland, indem sie sich an mehreren Projekten beteiligt. Deren Geographie ist weitgefächert: Bolivien, Venezuela, Irak, Usbekistan, Schelf der Nordsee und des Südchinesischen Meeres.
2016 wurden im Rahmen von ausländischen Projekten mit unserer Beteiligung knapp vier Milliarden Kubikmeter Gas, mehr als 500.000 Tonnen Gaskondensat und 3,6 Millionen Tonnen Erdöl gefördert.
2016 steigerte Gazprom den Absatz von Rohöl und stabilem Gaskondensat um 45,3 Prozent. Der Nettoertrag aus dem Verkauf von flüssigen Kohlenwasserstoffen legte ebenfalls erheblich zu und belief sich auf 412 Milliarden Rubel.
Um die Mengen von aufbereiteten Kohlenwasserstoffen aufzustocken, planen wir, das Urengoi-Werk zur Kondensataufbereitung für den Transport zu erweitern und zu modernisieren sowie das Werk zur Kondensatstabilisierung in Surgut zu rekonstruieren und technisch umzurüsten. In der Gegend um Nowy Urengoi wird ein Gaschemiekomplex errichtet. Im August beginnen wir mit der Fundamentlegung für das Gasverarbeitungswerk Amur. Seine Infrastruktureinrichtungen sind bereits im Bau. Der Lieferant der Grundausrüstung für die kryogene Gastrennung mit Gewinnung von Helium und hochwertigen Komponenten für die Petrochemie wurde ausgewählt.
Als vorrangige Aufgabe von Gazprom gilt die Steigerung des Verarbeitungsgrades von Produkten, die auf den Markt geliefert werden.
So setzt Gazprom Neft die zweite Phase des Modernisierungsprogramms um, das auf eine Steigerung des Verarbeitungsgrades von Erdöl abzielt. 2016 stockte die Unternehmensgruppe die Produktion von hellen Erdölprodukten auf. Alle Kraftstoffe, die von der Unternehmensgruppe Gazprom Neft hergestellt werden, entsprechen der fünften Emissionsklasse.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Gazprom erfüllt in der Russischen Föderation strikt die Mission der reibungslosen Gasversorgung.
In unserem Land entfallen 58 Prozent der Erdgaslieferungen auf Wärme und Energie erzeugende Unternehmen, die Bevölkerung und den Wohnsektor, für die eine stabile Gasversorgung lebenswichtig ist.
Der Nettoertrag von Gazprom aus dem Gasabsatz in Russland stieg 2016 um mehr als 14 Milliarden Rubel und betrug 820 Milliarden Rubel.
Wir erkennen eine Perspektive für die Entwicklung des Absatzes auf dem Binnenmarkt im erweiterten Einsatz von Erdgas sowie in der Förderung von marktüblichen Formen des Gashandels. Gazprom trägt zu deren Entwicklung bei, indem der Konzern am Börsenhandel in Sankt Petersburg teilnimmt, wo wir mehr Gas verkaufen als unabhängige Hersteller.
Die Gasifizierung der russischen Regionen ist ein großangelegtes sozial relevantes Projekt der Gazprom. Dessen Umsetzung erweitert der Zugang der Bevölkerung zum „blauen Brennstoff“ und steigert das Volumen des Binnenmarktes. 2016 wurden Investitionen in Höhe von 25 Milliarden Rubel für Zwecke der Gasifizierung in den Regionen bereitgestellt.
Im Rahmen des Gasifizierungsprogramms wurden 2016 Rohrleitungen für die Gasversorgung von 254 Wohnsiedlungen gebaut. Das sind mehr als 25.000 Haushalte und 175 Kesselanlagen. Zum Jahresende 2016 erreichte der Gasifizierungsstand in Russland 67,2 Prozent, davon 70,9 Prozent in Städten und 57,1 Prozent in ländlichen Gegenden.
Erdgas ist „Zielbrennstoff der Zukunft“. Gazprom leistet weitgehende Arbeit zu dessen Förderung und Einsatz als Kraftstoff im Verkehr. Von diesem Programm sind dutzende Regionen der Russischen Föderation sowie andere Länder erfasst: Deutschland, Polen, Serbien, Tschechien, Armenien, Belarus, Kirgisistan und Vietnam.
Mit der Entwicklung des Marktes für Gaskraftstoff befasst sich als alleiniger Betreiber Gazprom Gazomotornoye Toplivo. Die Förderung von Erdgas als Kraftstoff erfolgt unter der Marke EcoGas. Wir involvieren in diese Tätigkeit örtliche und regionale Behörden, Hersteller von Fahrzeugen und Sonderausrüstung sowie Transportunternehmen.
2016 stiegen die Absatzmengen von komprimiertem Gas an den Tankstellen der Gazprom-Gruppe und des Unternehmens Gazprom Gazomotornoye Toplivo um 10 Prozent und betrugen 480 Millionen Kubikmeter Gas.
Indem Gazprom zum erweiterten Einsatz von Erdgas beiträgt, leistet sie eine planmäßige Arbeit, um negative Umweltauswirkungen zu reduzieren. Dies ist Teil unserer Strategie. Dank der Umsetzung mehrerer Unternehmensprogramme schrumpfte die CO2-Bilanz von Gazprom zwischen 2012 und 2016 um mehr als 20 Prozent.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Vor zehn Jahren haben wir die strategische Entscheidung getroffen, dass Gazprom in den Energiesektor einsteigt. Heute ist die Gazprom Energoholding, in der unsere strategischen Vermögenswerte konsolidiert sind, der größte Erzeuger von Wärmeenergie in der Russischen Föderation und Spitzenreiter in der Stromerzeugung unter Unternehmen, die Wärmeenergie produzieren.
Seit 2007 nahm die Gazprom-Gruppe bis heute rund 8,5 Gigawatt neuer Stromerzeugungskapazitäten in Betrieb, etwa ein Gigawatt davon im Jahr 2016. Gazprom hält den Rang eins in Russland hinsichtlich installierter elektrischer und Wärmeleistung.
2016 präsentierte die Gazprom Energoholding ausgezeichnete Ergebnisse. Ihre Hauptunternehmen steigerten die erzeugten Energiemengen um sechs Prozent und die Wärmeenergiemengen um 6,5 Prozent.
Der Gesamtertrag legte um mehr als 17 Prozent zu, indem er eine halbe Billion Rubel überschritt, der Nettogewinn stieg um 65,5 Prozent und betrug mehr als 19 Milliarden Rubel.
Heute stellen wir die Verbraucher in der Innenstadt von Sankt Petersburg auf die Stromversorgung aus der neuen Anlage des Zentralen Heizkraftwerkes der TGK-1 um.
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Telekonferenz mit dem Zentralen Heizkraftwerk von Sankt Petersburg
Alexey Miller: Guten Tag, Kolleginnen und Kollegen. Melden Sie bitte die Bereitschaft.
Denis Fyodorov: Guten Tag, sehr geehrter Herr Miller, guten Tag, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre! Wir haben den Bau des Kraftwerkes mit einer Leistung von 100 Megawatt im Stadtzentrum von Sankt Petersburg fertiggestellt. Dies ist das abschließende Projekt der TGK-1 im Rahmen der Errichtung von Kraftwerken gemäß Verträgen zur Bereitstellung von Kapazitäten. Die Ausrüstung ist einsatzbereit, um die Verbraucher auf den festen Schaltplan umzustellen. Sehr geehrter Herr Miller, gestatten Sie bitte, die Umschaltung der Verbraucher auf die neue Schaltanlage zu starten.
Alexey Miller: Fangen Sie bitte an.
Denis Fyodorov: Wir stellen die Versorgung der Verbraucher von der alten Schaltanlage RP-9 auf die neue 110-kV-Schaltanlage um. Nun wird der Strom zum Umspannwerk Jussupowskaja und weiter zu den Verbrauchern geleitet.
Sehr geehrter Herr Miller, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, das historische Zentrum von Sankt Petersburg erhält die ständige Stromversorgung von der neuen Anlage des Zentralen Heizkraftwerkes. Wir stellen Ihnen einen Verbraucher des Zentralen Heizkraftwerkes vor – die Staatliche Eremitage. Die neue Beleuchtung der Säle ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der TGK-1 und dem Museum.
Hauptsache ist aber, dass die Verbraucher in der Innenstadt von Sankt Petersburg mehr Sicherheit erhalten haben und von dem neuen Kraftwerk zuverlässig mit Strom versorgt werden.
Alexey Miller: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich beglückwünsche Euch. Vielen Dank für Eure gute Arbeit. Nun setzen wir unsere Jahreshauptversammlung fort.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Die hochgradige Zuverlässigkeit und Flexibilität von Lieferungen unseres Hauptproduktes – Erdgas – gewährleisten wir dank des effizienten Betriebs und der planmäßigen Entwicklung unseres weltweit größten Gastransportsystems und des Gasspeichernetzwerkes. Dies ist ein Wettbewerbsvorteil der Gazprom, den wir planmäßig ausbauen.
2016 wurden in Russland 770,6 Kilometer Ferngasleitungen und Abzweigungen sowie eine Verdichterstation und zusätzliche Kapazitäten in einem Umfang von 488 Megawatt in Betrieb genommen.
Die potentielle tägliche Höchstleistung von UGS wurde in Russland auf ein Rekordniveau erhöht. Zu Beginn der Ausspeicherungssaison 2016–2017 lag sie bei 801,3 Millionen Kubikmetern Gas. Dies sind 11,4 Millionen Kubikmeter mehr gegenüber derselben Kennzahl vom Vorjahr. Die operativen Gasreserven in den UGS auf russischem Territorium legten ebenfalls um 80 Millionen Kubikmeter zu.
2016 unternahmen wir einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Gastransportsystems von Gazprom. Zeitgleich mit der Einführung neuer Förderkapazitäten an der Lagerstätte Bowanenkowskoje nahmen wir die neue Hightech-Ferngasleitung Bowanenkowo – Uchta 2 in Betrieb. Deren Betriebsdruck beträgt 120 Atmosphären. Es gibt weltweit nur zwei Festlandpipelines, durch die Gas unter derartigem Hochdruck transportiert werden kann: Das sind Bowanenkowo – Uchta und Bowanenkowo – Uchta 2.
Diese Pipelines sind wesentlicher Bestandteil des nördlichen Gastransportkorridors. Durch sie wird das Gas aus dem Gasförderungszentrum Jamal – der künftigen wichtigsten Ressourcenbasis von Gazprom – an russische und europäische Verbraucher geliefert. Der Nordkorridor besteht aus Gaspipelines der neuen Generation. Sie lösen die Pipelines im zentralen Korridor ab, durch die das Gas aus der Nadym-Pur-Tas-Region transportiert wird. Sowohl der zentrale Korridor als auch die Nadym-Pur-Tas-Region funktionieren seit Jahrzehnten und schöpfen unvermeidlich ihre Ressourcen aus. Der Nordkorridor wird zur wichtigsten Transportarterie für Gaslieferungen in den europäischen Teil Russlands.
Erdgas findet immer mehr Anerkennung als Mittel für die Lösung von Problemen der globalen Energiewirtschaft: Reduzierung von Emissionen, Befriedigung der zunehmenden Nachfrage nach Energie und Zuverlässigkeit des Betriebs in Spitzenzeiten.
Unser Gas erfreut sich in Europa zunehmender Nachfrage. Die Export-Gaspipeline Nord Stream ist zu 100 Prozent ausgelastet. Und mehr noch: An einzelnen Tagen betrugen die Lieferungen durch diese Pipeline in der vergangenen Herbst- und Wintersaison 111 Prozent ihrer Sollleistung!
Mit 636,4 Millionen Kubikmetern wurde ein historischer Rekord täglicher Gaslieferungen ins ferne Ausland gesetzt. Im Energieäquivalent ist das mehr, als der tägliche Energiebedarf aller europäischen Haushalte.
2016 stockten wir die Exporte ins ferne Ausland auf eine Rekordzahl von 179,3 Milliarden Kubikmetern auf. Der Anteil von russischem Gas erreichte im Gasverbrauch dieser Länder einen historischen Höchststand von 33,1 Prozent.
2016 wurden maximale Liefermengen in einzelne europäische Länder fixiert. Zum Beispiel wurde ein neuer Rekord bei Lieferungen nach Deutschland, an den größten europäischen Markt von Gazprom, gesetzt. In dieses Land wurden 49,8 Milliarden Kubikmeter geliefert, das heißt 10 Prozent mehr gegenüber den Mengen im Vorjahr.
Wir zeigten auf dem europäischen Markt ein Beispiel dafür, was ein zuverlässiger Partner und Lieferant bedeutet. Wir konnten die Lieferungen an unsere Verbraucher zu einem Zeitpunkt aufstocken, als der Bedarf akut war, und wir taten dies in benötigten Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen.
Die zunehmende Nachfrage nach unserem Gas hält auch 2017 weiterhin an. In den sechs Monaten stiegen die Exportmengen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2016 um 12,4 Prozent bzw. 10,5 Milliarden Kubikmeter.
Somit legten die Liefermengen von Gazprom an den europäischen Markt allein in anderthalb Jahren um 30,4 Milliarden Kubikmeter Gas zu. Dies ist vergleichbar mit der Kapazität der TurkStream und übertrifft mehr als um die Hälfte die Kapazität der Nord Stream 2. Und dieser Zuwachs allein in den letzten anderthalb Jahren!
Europa benötigt Gasimporte, weil die Nachfrage dort wächst, während die Förderung rückläufig ist. Prognosen, dass Gas, das nach Europa durch das Rohr gelangt, von LNG verdrängt wird, haben sich nicht bewahrheitet. Unter den reellen Marktverhältnissen kann LNG nicht mithalten. Seine Lieferungen auf den europäischen Markt schrumpften 2016 fast um zwei Prozent bzw. mehr als um eine Milliarde Kubikmeter. Deshalb ist die europäische Wirtschaft bereit, sich als Partner von Gazprom an Importen von Pipelinegas aus Russland zu beteiligen.
2017 unterzeichneten wir mit den Konzernen Engie, OMV, Shell, Uniper und Wintershall Finanzierungsvereinbarungen zum Projekt Nord Stream 2. Unsere ausländischen Partner stellen eine Finanzierung in Höhe von 50 Prozent dessen Gesamtwertes bereit. Die Investitionen dieser Konzerne werden jeweils bis zu 950 Millionen Euro betragen.
Mit der Umsetzung des Projekts Nord Stream 2 werden wir die Errichtung des ausländischen Teils des nördlichen Gaskorridors abgeschlossen haben. Dies wird die effizienteste Route für russische Gaslieferungen ins ferne Ausland sein, sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht.
Indem wir neue Technologien für die Ferngasleitungen des Nordkorridors einsetzen, reduzieren wir den Gasverbrauch für den Eigenbedarf ums Drei- bis Sechsfache je nach Betriebsdruck in den Rohrleitungen. Die berechneten Aufwendungen für Gaslieferungen über den Nordkorridor durch die Nord Stream 2 sind halb so hoch, wie über den zentralen Korridor durch die Ukraine.
In südeuropäischer Richtung sind wir 2016 noch weiter gekommen. Der Bau der TurkStream läuft auf Hochtouren.
Der erste Strang dieser Gaspipeline ist allein für den türkischen Markt und der zweite Strang ist für die Gasversorgung anderer europäischer Länder bestimmt. Die Kapazität der beiden Stränge beträgt jeweils 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich.
Die TurkStream schafft Voraussetzungen für die Festigung der Energiesicherheit der europäischen Länder, weil sie hilft, regionale Ungleichgewichte im Gasmarkt der Europäischen Union auszugleichen. Zugleich bedeutet dies für Gazprom, dass die Strategie der Diversifizierung von Exportrouten und der Steigerung der Zuverlässigkeit von Lieferungen praktisch umgesetzt wird.
Die Zuverlässigkeit von Exportlieferungen stellen wir ebenfalls sicher, indem wir uns an der Organisation der unterirdischen Gasspeicherung in Europa beteiligen. In der vergangenen Wintersaison sanken die Gasvorräte in den europäischen UGS auf einen Niedrigststand, was uns dazu zwingt, dieser Frage noch mehr Augenmerk zu schenken. Gazprom nutzt UGS in Österreich, Deutschland, Serbien, den Niederlanden, Tschechien und Großbritannien.
Die eigenen Gasspeicherkapazitäten von Gazprom in den europäischen Ländern des fernen Auslands betrugen 2016 rund fünf Milliarden Kubikmeter, deren tägliche Leistung lag bei 83,4 Millionen Kubikmetern.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Die Arbeit an der Diversifizierung von Exportrouten umfasst auch die Erweiterung unserer Tätigkeit auf dem Markt für verflüssigtes Erdgas.
2016 steigerte die Gazprom-Gruppe die Absatzmengen von LNG auf fast fünf Milliarden Kubikmeter. LNG-Lieferungen aus dem Handelsportfolio der Gazprom-Gruppe erfolgten nach Japan, Indien, Taiwan, Mexiko, in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Südkorea und in andere Länder.
Während des Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg unterzeichneten wir mit dem Konzern Shell eine Grundsatzvereinbarung über ein Joint Venture, das Arbeiten zu Planung, Beschaffung von Finanzierungen, Errichtung und Betrieb des Baltic LNG, eines LNG-Werkes im Verwaltungsgebiet Leningrad, leisten wird. Dieses Projekt sieht den Bau eines Betriebs zur Verflüssigung von Gas mit einer Kapazität von 10 Millionen Tonnen jährlich in der Umgebung des Hafens Ust-Luga vor. Dieser Betrieb wird es ermöglichen, unsere Exportlieferungen auf der Westroute flexibler zu gestalten.
Im Osten entwickeln wir das Projekt Sachalin II. Gemeinsam mit Shell bereiten wir die Unterlagen für die dritte technologische Ausbaustufe von Sachalin II mit einer Leistung bis zu 5,4 Millionen Tonnen LNG jährlich vor. Mit deren Hilfe werden wir unseren Zugang zu Märkten der asiatisch-pazifischen Region, nach Indien, Japan, Korea sowie in andere Länder und Regionen erweitern.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Schwerpunkt unserer Strategie im Osten Russlands und in der asiatisch-pazifischen Region ist die Pipeline Power of Siberia. Dies ist das weltweit größte Investitionsprojekt in der Gasbranche. Es ist dazu bestimmt, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Fernen Ostens und Ostsibiriens voranzutreiben. Es öffnet uns auch die Türen des chinesischen Gasmarktes, des aussichtsreichsten ausländischen Marktes für Russland.
Bislang wurden 800 Kilometer der Pipeline gebaut, mehr als 1.050 Kilometer Rohre sind zu einem Strang verschweißt worden.
Wir schließen heute Verhandlungen über genaue vertragliche Termine für den Beginn von Lieferungen über die Ostroute der Gaspipeline Power of Siberia ab. Das Dokument dazu soll demnächst mit unseren chinesischen Partnern unterzeichnet werden.
Bis Ende 2017 beabsichtigen wir, die Bedingungen zu Gaslieferungen nach China über eine weitere Route – aus dem Fernen Osten Russlands – zu vereinbaren.
Unsere Partnerschaft mit chinesischen Partnern beschränkt sich nicht auf den Gasverkauf. Wir bauen unsere Zusammenarbeit in mehreren Geschäftsfeldern aus. So haben wir Verträge über Untersuchungen in der Vorprojektphase zur Errichtung von unterirdischen Gasspeichern in China unterzeichnet.
Auch wurde ein Memorandum über Zusammenarbeit im Bereich Elektroenergie unterzeichnet. Die Arbeit auf diesem Gebiet kann uns helfen, ein neues Niveau von Vertragsverhältnissen zu erreichen, die gemeinsame Geschäfte in der VR China berücksichtigen.
Gemeinsam mit unseren chinesischen Partnern werden wir uns mit der erweiterten Verwendung von verflüssigtem Erdgas als Kraftstoff befassen, unter anderem zwecks Gasifizierung der internationalen Verkehrsroute von Europa nach Westchina. Diese Route ist ein Teil der „Seidenstraße“, ihre Länge wird allein durch russisches Hoheitsgebiet rund 2.300 Kilometer betragen.
Chinesische Unternehmen beteiligen sich an Projekten zum Bau der Flussunterquerung des grenzüberschreitenden Abschnitts der Gaspipeline Power of Siberia durch den Amur und des Gasverarbeitungswerkes Amur.
In sehr kurzer Zeit legten wir mit unseren chinesischen Partnern einen riesenlangen Weg zurück, und nun verbinden uns echte Beziehungen einer langfristigen strategischen Partnerschaft.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Erdgas wird zu einem Faktor der Erweiterung internationaler Zusammenarbeit, und Gazprom leistet dazu einen spürbaren Beitrag.