Stenogramm der Rede von Alexey Miller während der Sitzung anlässlich des Tages der Mitarbeiter der Öl- und Gasindustrie

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

unsere feierliche Telekonferenz gilt somit für eröffnet. Die Liveübertragung erfolgt aus Sankt Petersburg, direkt aus dem Hauptquartier von Gazprom – dem Lakhta Center.

Ihnen ist bekannt, dass das Lakhta Center mit seinen 462 Metern das höchste Gebäude in Europa ist. Der Wolkenkratzer wurde bereits mit einer Fülle von hochkarätigen Auszeichnungen und Preisen im Bereich Architektur und Bauwesen zu Recht geehrt. Lakhta Center trägt unter anderem den Titel des besten Gebäudes der Welt mit einer Höhe von über 400 Metern und gilt als das weltweit innovativste und technologisch fortschrittlichste Bauwerk.

Liebe Freunde,

ich gratuliere Ihnen allen zu unserem bevorstehenden Berufsfeiertag – dem Tag der Mitarbeiter der Öl- und Gasindustrie!

Es ist für Sie kein Novum, dass die Arbeit im Brennstoff- und Energiekomplex Russlands vor allem eine große Verantwortung ist. Und Gazprom wird ihr wie stets mit Ehren gerecht.

Tagtäglich, rund um die Uhr versorgen wir unsere Verbraucher mit benötigten Energieressourcen. Dies ist natürlich Gas, dies sind Strom und Wärme, die in Privathäuser und Unternehmen fließen.

Die Hauptaufgabe, mit der Gazprom durch Russlands Präsidenten, Vladimir Putin, momentan betraut worden ist, ist die Gewährleistung einer hundertprozentigen, technisch machbaren Netzgasversorgung der ganzen Russischen Föderation bis 2030. Und diese Arbeit wird durch uns sehr, sehr aktiv geleistet. Seit Beginn des Jahres 2024 haben wir schon über dreihundert Gasleitungen zwischen und innerhalb von Ortschaften verlegt. Das heißt: Jede Woche tauchen auf der Landkarte der russischen Gasindustrie neun neue Objekte auf, die einen Anschluss an eine zentralisierte Gasversorgung bekommen haben.

Der Zugang zu Gas bietet zweifelsohne jede Menge Vorteile für die Entwicklung der Industrie und des sozialen Sektors. Doch das Wichtigste ist, dass Erdgas für Menschen Möglichkeiten entfaltet, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Dies betrifft vor allem die Bevölkerung in ländlichen Gegenden.

Wir sehen, dass das Programm zum Nachausbau der Gasinfrastruktur stark gefragt ist. Zum heutigen Tag sind bereits über eine Million Verträge mit Bürgern zur Verlegung von Gasleitungen bis hin zu deren Grundstücken umgesetzt worden. Immer mehr Kesselanlagen, die Sozialobjekte mit Wärme beliefern, werden nun auf Gas umgestellt. Darüber hinaus hat der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, in diesem Jahr einen Beschluss gefasst, nach dem einzelne Privathäuser in Gartengenossenschaften in das Programm zum Nachausbau der Gasinfrastruktur aufzunehmen sind.

Die Anzahl neuer Verbraucher in Russland wächst nach und nach weiter, und das erfreut uns sicherlich sehr. Die Binnennachfrage nach Gas nimmt ebenso zu, und zwar in raschem Tempo. In diesem Sommer eilten wir jeden Monat von Rekord zu Rekord bei Lieferungen aus dem Einheitlichen Gasversorgungssystem Russlands. Unter anderem erzielen wir immer wieder neue Höchstwerte bei Tageslieferungen für die gesamte Sommerperiode. Erst vor kurzem haben wir gemeinsam einen absoluten historischen Sommerrekord bei Tageslieferungen aus dem Einheitlichen Gasversorgungssystem an inländische Verbraucher aufgestellt – 701,8 Millionen Kubikmeter Gas, wozu ich allen herzlich gratuliere.

Ich möchte betonen, dass unsere Rekorde im Sommer vor dem Hintergrund der Vorbereitung von Produktionsobjekten zum Einsatz in der Herbst-Winter-Periode, der Durchführung planmäßiger vorbeugender Instandhaltungsarbeiten und der Einspeisung von Gas in Untergrundspeicher aufgestellt worden sind. Ungeachtet all dessen, ungeachtet der erhöhten Nachfrage in der Sommerzeit versorgen wir unsere Verbraucher vollumfänglich mit Gas. Dies belegt eine sehr große Zuverlässigkeit unserer Arbeit auf dem Inlandsmarkt.

Ebenso zuverlässig sind unsere Exportlieferungen. Wir bauen die Zusammenarbeit mit den Ländern, die gegenwärtig als neue Zentren des globalen Wirtschaftswachstums wirken, ganz schwungvoll aus.

Unsere entscheidenden Partner sind die größten Verbraucher in der asiatisch-pazifischen Region. In erster Linie ist dies natürlich China. Konsequent steigern wir die Gaslieferungen durch die Pipeline Power of Siberia auf den chinesischen Markt. Binnen acht Monaten haben wir unsere Lieferungen um 37 Prozent im Vergleich zum analogen Zeitraum des Vorjahres aufgestockt. Außerdem hat Gazprom im laufenden Jahr bereits siebenmal in Folge neue Tagesrekorde bei Gaslieferungen an chinesische Kunden gesetzt.

Und im nächsten Jahr, im Jahr 2025 werden wir die Power of Siberia auf die projektierte Leistung, auf den Stand unserer Vertragsabschlüsse bringen, der 38 Milliarden Kubikmeter Gas ausmacht.

Wir realisieren auch ganz neue Vorhaben. So soll Erdgas Ende Januar 2027 auch über die Fernostroute nach China fließen. Der Bau einer dafür bestimmten Ferngasleitung erfolgt strikt nach dem Zeitplan.

Die Zusammenarbeit der Gazprom mit den Ländern Zentralasiens, wo gleichfalls eine rapide Zunahme des Verbrauchs von Energieressourcen beobachtet wird, nimmt immer größere Dimensionen an. Diese Republiken entwickeln sich aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht sehr intensiv. Und dies eröffnet für uns neue Chancen. Allein im Zeitraum zwischen Januar und August, innerhalb von acht Monaten, haben wir Gaslieferungen in diese Region verdoppelt.

Momentan erfolgen beispielsweise Gaslieferungen nach Usbekistan, die Gazprom im Rahmen von eingegangenen Aufträgen leistet, durch die Gaspipeline Mittelasien – Zentrum auf einem maximalen, technisch möglichen Niveau. Auf dem Winterniveau. Auf einem Niveau, auf dem wir im vergangenen Winter Gas nach Usbekistan lieferten, als dort anomal starke Fröste begonnen hatten.

Nicht unerwähnt bleiben darf unsere Tätigkeit in Kirgisistan. Das Unternehmen Gazprom Kyrgyzstan begeht den zehnten Jahrestag seiner Gründung. Es ist bereits an der Zeit, erste Ergebnisse zusammenzufassen, und diese sind sehr, sehr positiv. Es wurde eine enorme Arbeit zur Modernisierung des kirgisischen Gastransportsystems bewältigt. Neue Gastransportobjekte wurden errichtet. Aber was ebenso wichtig ist: Gazprom Kyrgyzstan hat sozial relevante Projekte in Kirgisistan bewerkstelligt, wie man es bei Gazprom zu tun pflegt.

Die Zuverlässigkeit der Gasversorgung wurde in diesem Land erheblich erhöht. Und worauf ich besonders hinweisen möchte ist, dass der Durchdringungsgrad von Erdgas in der Kirgisischen Republik ums Zweifache gesteigert wurde. Das sind sehr gute, solide Zahlen.

Ich bedanke mich bei der Belegschaft von Gazprom Kyrgyzstan für die erzielten Ergebnisse und hervorragende und qualitativ hochwertige Arbeit. Ich möchte zudem persönlich dem Generaldirektor des Unternehmens, Bolot Abildaev, meinen Dank aussprechen. Vielen Dank, Herr Abildaev!

Der blaue Brennstoff wird in Kirgisistan in zunehmenden Mengen konsumiert. Und da es von uns im Rahmen des Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums mehrere neue langfristige Verträge unterzeichnet wurden, blicken wir nun einer umfangreichen Arbeit entgegen. Daher wünsche ich der Gazprom Kyrgyzstan neue Erfolge.

Es besteht keinen Zweifel daran, dass traditionelle Energieressourcen heutzutage und auf lange Sicht das hauptsächliche, das Basiselement für die weltweite Energiebilanz bleiben werden. Und unsere Partner begreifen es, da Erdgas eine erschwingliche und zuverlässige grüne Energiequelle ist und ein Unterpfand für eine stabile, eine verlässliche Energieversorgung darstellt.

Vorläufige Angaben legen nahe, dass die weltweite Nachfrage nach Erdgas in den ersten acht Monaten dieses Jahres um fast 55 Milliarden Kubikmeter gegenüber dem gleichen Zeitfenster 2023 zugelegt hat. Zur gleichen Zeit fällt der Gaskonsum in Europa hingegen kontinuierlich herunter. In den Ländern der Europäischen Union und in Großbritannien befinden sich die verbrauchten Gasmengen im Sinkflug. Dieses Jahr markierte man dort bereits ein Minus von zehn Milliarden Kubikmetern gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Mit einem klaren Begreifen der weltweiten Tendenzen – und zwar der Zunahme der Nachfrage nach Gas in Russland, der Verstärkung der Nachfrage in den Ländern des Globalen Südens und in erster Linie in der asiatisch-pazifischen Region – realisiert Gazprom weiterhin größte Investitionsvorhaben.

Wir entwickeln zusammen unser Hauptprojekt, unser führendes Projekt auf dem Gebiet der Förderung – das Gasförderungszentrum Jamal. Im Rahmen des Östlichen Gasprogramms werden Arbeiten aktiv geleistet. Unsere weiteren neuen Gasförderungszentren Jakutien und Irkutsk werden ebenso ausgebaut. Dabei setzen wir selbstverständlich die Arbeit an der Entwicklung des Projektes Power of Siberia fort.

2024 startete der Bau des Abschnittes Belogorsk – Chabarowsk im Rahmen des Östlichen Gasprogramms. Dieser Abschnitt soll die Pipelines Power of Siberia und Sachalin – Chabarowsk – Wladiwostok miteinander verbinden.

Wir sind uns absolut darüber im Klaren, dass die Gasleitung Belogorsk – Chabarowsk nur die erste Etappe der Verbindung des Gastransportsystems im Westen Russlands mit dem Gastransportsystem im Osten Russlands darstellt. Die Umsetzung dieser Vorhaben soll zweifellos zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und Stabilität der Gaslieferungen an Verbraucher im ganzen Land beitragen. Dazu kommt noch eine stärkere Basis für den weiteren Ausbau der Gasinfrastruktur in russischen Regionen.

Noch eine prinzipiell wichtige Entwicklungsrichtung des Konzerns ist die Verarbeitung. Wir entfalten Tätigkeiten in diesem Segment, um die russische Wirtschaft mit Produkten zu versorgen, die in einer riesigen Anzahl von Branchen gefragt sind. In erster Linie sind dies Branchen, deren weitergehende Produktionszyklen an unsere Produkte stark angewiesen sind. 

So haben wir im Gasverarbeitungswerk Amur den Betrieb der vierten technologischen Linie bereits aufgenommen. Wir errichten weiterhin Gasverarbeitungskapazitäten im Nordwesten Russlands, in Ust-Luga. Die Arbeiten erfolgen strikt nach Zeitplan.

Unsere Subholdings – Gazprom Neft und Gazprom Energoholding – halten mit der Muttergesellschaft Schritt.

Gazprom Neft hat dieses Jahr mit der industriellen Förderung von Kohlenwasserstoffen im Block 3A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje begonnen. Dabei hat das Unternehmen Arbeiten an dem großangelegten Ausbau von Lagerstätten der Tschonskaja-Gruppe in Ostsibirien aufgenommen.

Was aber die Kernprojekte von Gazprom Energoholding angeht, ist hier natürlich der Bau des Kraftwerkes Juschno-Jakutskaja zu erwähnen. Dieses Objekt ist für die Russischen Eisenbahnen von großer Wichtigkeit. Das Kraftwerk Juschno-Jakutskaja soll dazu dienen, die Eisenbahninfrastruktur eines strategisch relevanten Bahnnetzes in dieser Region mit elektrischer Energie zu versorgen. Ausgerechnet unsere legendäre Ferngasleitung Power of Siberia hat die Möglichkeit verliehen, so ein Kraftwerk zu errichten und damit Eisenbahnen im Osten Russlands zu entwickeln.

Die Arbeit von Gazprom umfasst nicht nur neue Produktionskapazitäten. Ein besonderes Augenmerk wird ebenfalls der Entwicklung des sozialen Bereichs in Regionen gewidmet. Wir realisieren zusammen schon seit sehr, sehr vielen Jahren im Auftrag des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, das umfangreiche Programm „Gazprom für Kinder“. Dies sind sowohl Sport- als auch Bildungs- sowie soziale Objekte. Heute ziehen wir eine Zwischenbilanz für dieses Programm und konstatieren, dass durch uns bereits 2.135 Objekte errichtet worden sind. 

Wir schaffen weiterhin Sport- und soziale Infrastruktur. In Orenburg werden Arbeiten am Bau der Tischtennisakademie weitergeführt. In Juschno-Sachalinsk soll in einigen Tagen ein Zentrum für Wassersportarten eröffnet werden.

Besonders wichtig ist zu betonen, dass im Verwaltungsgebiet Amur in der Stadt Swobodny, wo sich in der Nähe unser Gasverarbeitungswerk Amur befindet, in kürzester Frist eine neue Schule ihre Pforten öffnen soll. Ich bin mir sicher, dass diese Schule zu einem guten Startplatz für unsere Jungs und Mädchen wird.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

Gazprom-Projekte wirken unterstützend auf die Entwicklung des Landes über Jahrzehnte voraus. Unsere gemeinsame Arbeit ist ein gewaltiger Beitrag zur Energiesicherheit Russlands und zur Verteidigung seiner nationalen Interessen.

Ohne Zweifel liegt dieser Tätigkeit die Arbeit unserer hunderttausenden Mitarbeiter zugrunde. Das ist die Arbeit eines professionellen, geschlossenen und starken Teams, das auf die Realisierung staatlicher Aufgaben ausgerichtet ist. Und zu Recht können wir gemeinsam auf das Ergebnis dieser Arbeit stolz sein. 

An diesem Berufsfeiertag muss man sich allerdings daran erinnern, dass der Winter vor der Tür steht und alle unsere Pläne, alle Vorbereitungsarbeiten für die Herbst- und Wintersaison strikt termingerecht erfüllt werden müssen. Für Gazprom ist es doch üblich und selbstverständlich.

Aber was noch wichtiger ist, wir sind hundertprozentig sicher, dass es so und nicht anders sein muss. Weil es schon immer so war. Gazprom ist jederzeit absolut bereit, um die Spitzenlastzeiten im Herbst und Winter zu bewältigen.

Liebe Freunde,

ich gratuliere allen nochmals zum bevorstehenden Berufsfeiertag. Ich wünsche Euch beste Gesundheit, Glück und Wohlergehen. In dieser nicht ganz einfachen Zeit erhoffe ich für uns auch neue Erfolge in der Produktion. Ich bin davon fest überzeugt, dass wir gemeinsam neue Herausforderungen und Ziele wie zuvor erfolgreich meistern sowie neue Aufgaben, die vor uns stehen, ganz bestimmt bewältigen werden. 

Traditionsgemäß werden wir zum Abschluss stets ein und dieselben Worte sprechen: „Setzen wir unsere Arbeit fort“.