Die Ferngasleitung Grjasowez – Wyborg gewährleistet Gastransporte für Verbraucher in der Nordwestregion Russlands und für die Exportpipeline Nord Stream.

geplante Kapazität
geplante Kapazität
Zahlen und Fakten
Länge: ca. 900 Kilometer
Geplante Kapazität: 55 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich
Grunddurchmesser der Rohre: 1.420 Millimeter
Betriebsdruck: 100 Atmosphären (9,8 Megapascal)
Verdichterstationen: sieben
Leistung der Verdichterstation Portowaja: 366 Megawatt
Die Ferngasleitung verläuft durch die Verwaltungsgebiete Wologda und Leningrad.
Entwicklung
Mit dem Bau der Ferngasleitung Grjasowez – Wyborg wurde am 9. Dezember 2005 im Verwaltungsgebiet Wologda (in der Stadt Babajewo) begonnen.
Zum Jahresende 2010 wurde der lineare Hauptteil der Ferngasleitung fertiggestellt. 2011 wurden die Kapazitäten der ersten Ausbaustufe in den Verdichterstationen, die für die Einleitung von Gas in den ersten Strang der Gaspipeline Nord Stream benötigt wurden, in Betrieb genommen.
2012 wurde der Ausbau der Ferngasleitung abgeschlossen: Loop-Leitungen (mit einer Gesamtlänge von ca. 700 Kilometern) und benötigte Verdichterkapazitäten für die Durchleitung von Gas in den zweiten Strang der Nord Stream wurden errichtet.
2013 wurden die restlichen Verdichterkapazitäten in Betrieb genommen.
Technologien
Bei der Errichtung der Ferngasleitung Grjasowez – Wyborg wurden neueste Erfahrungen inländischer Betriebe und innovative technische Lösungen angewandt. Sie ermöglichten es, die hochgradige Zuverlässigkeit und die Wirtschaftseffizienz der Ferngasleitung sowie die Umweltsicherheit bei deren Bau und Betrieb zu gewährleisten.
Beim Bau des linearen Teils der Ferngasleitung kamen russische Rohre mit plattierter Innenbeschichtung und heimische Absperrarmaturen der neuen Generation zum Einsatz. Bei der Verlegung der Ferngasleitung in wasserhaltigen Böden wurden spezielle Füllstoffabdeckungen und Ballastvorrichtungen verwendet, was die beständige Lage der Rohre sichert und deren Aufschwemmen verhindert.
Die Flussunterquerungen der Gaspipeline wurden unter anderem im horizontalen Richtbohrverfahren (Flüsse Scheksna und Wolchow) und im Mikrotunnelbauverfahren (Newa-Fluss und Saimaa-Kanal) errichtet. Die Sicherheit der Unterquerungen wird durch die Verstärkung der Rohrwände auf 26,3 Millimeter, durch eine Ummantelung aus Kunststoffrohren, eine 3,5 Millimeter dicke fabrikgefertigte dreischichtige Korrosionsschutzdämmung und eine Innenbeschichtung aus Epoxidharz gewährleistet.
Um die Energieeffizient der Gastransporte zu steigern, wurden in Verdichterstationen Energiesparanlagen mit erhöhtem Nutzfaktor eingebaut.
Endpunkt der Ferngasleitung Grjasowez – Wyborg ist die Verdichterstation Portowaja, die Gastransporte durch die Nord Stream sichert. Dies ist ein einzigartiges Objekt in der weltweiten Gasbranche: Die Verdichterstation hat eine Leistung von 366 Megawatt, einen Betriebsdruck von 220 Atmosphären und deckt eine Transportstrecke von mehr als 1.200 Kilometern ab. Gazprom verwendete für den Bau der Verdichterstation neueste Anlagen und hochmoderne Technologien. In der Verdichterstation wurden unter anderem sechs Gasverdichteranlagen mit einer Leistung von 52 Megawatt und zwei Gasverdichteranlagen mit einer Leistung von 27 Megawatt installiert. Dabei kamen Gasverdichteranlagen mit einer Leistung von 52 Megawatt erstmals in der Geschichte des Betriebs des Einheitlichen Gasversorgungssystems Russlands zum Einsatz.
Die Gasaufbereitungsanlage für Transporte in der Verdichterstation Portowaja, die es ermöglicht, die Bildung von Kondensat und Gashydraten in der Hochseepipeline auszuschließen, hatte zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme hinsichtlich der Leistung weltweit nicht ihresgleichen: Die Gastrocknung beläuft sich auf 170 Millionen Kubikmeter täglich.
Umwelt
Gazprom geht dort, wo der Konzern seine Projekte umsetzt, traditionell behutsam mit der Natur um. Um die Umwelteinwirkungen zu minimieren, das einzigartige Ökosystem der Ostsee und der umliegenden Küstengebiete zu bewahren, hielt sich der Konzern an strengste Regelungen russischer und internationaler Normen im Bereich der Umweltsicherheit.
Im Rahmen des Projekts erfolgten unter anderem die technische und biologische Rekultivierung der betroffenen Böden und Liegenschaften sowie die Reinigung von Flussbetten. Die Anwendung des horizontalen Richtbohrverfahrens und des Mikrotunnelbauverfahrens für Flussunterquerungen der Ferngasleitung ermöglichte es, Einwirkungen auf das Ökosystem von Flüssen sowohl beim Bau als auch beim Betrieb der Ferngasleitung auszuschließen.