Das Gas aus der Lagerstätte Kowyktinskoje im Verwaltungsgebiet Irkutsk und aus der Lagerstätte Tschajandinskoje in Jakutien wird durch die Ferngasleitung Power of Siberia (Ostroute) an russische Verbraucher im Fernen Osten transportiert und nach China exportiert.

jährlich Exportleistung
jährlich Exportleistung
Zahlen und Fakten
Länge: über 3.000 Kilometer
Durchmesser: 1.420 Millimeter
Betriebsdruck: 9,8 MPa
Exportleistung: 38 Milliarden Kubikmeter jährlich
Die Gaspipeline verläuft durch drei Regionen Russlands: Verwaltungsgebiet Irkutsk, Republik Sacha (Jakutien) und Verwaltungsgebiet Amur
Umsetzung des Projekts
Im Mai 2014 unterzeichneten Gazprom und China National Petroleum Corporation (CNPC) einen Kaufvertrag zu russischen Gaslieferungen über die Ostroute (Gaspipeline Power of Siberia). Der Vertrag wurde mit einer Laufzeit von 30 Jahren abgeschlossen und setzt Gaslieferungen in einem Umfang von 38 Milliarden Kubikmetern jährlich in die VR China voraus.
Im September 2014 begann Gazprom mit dem Bau des ersten etwa 2.200 Kilometer langen Abschnittes der Gaspipeline Power of Siberia – von der Lagerstätte Tschajandinskoje in Jakutien nach Blagoweschtschensk (an der Grenze zu China). Die zweite Phase sah die Verlegung eines 804 Kilometer langen Abschnittes von der Lagerstätte Kowyktinskoje im Verwaltungsgebiet Irkutsk bis zur Lagerstätte Tschajandinskoje vor. In der dritten Phase ist der Ausbau von Gastransportkapazitäten am Abschnitt von der Lagerstätte Tschajandinskoje nach Blagoweschtschensk geplant.
Im September 2016 unterschrieben Gazprom und CNPC einen EPC-Vertrag über den Bau einer Flussunterquerung des grenzüberschreitenden Abschnittes der Power of Siberia durch den Amur. Mit dem Bau der Flussunterquerung wurde auf chinesischer Seite im April 2017 begonnen. Im Mai 2017 wurde der provisorische beiderseitige Checkpoint an der russisch-chinesischen Staatsgrenze eröffnet. Der Checkpoint ist dazu bestimmt, für Dienstpersonal und Bautechnik einen ungehinderten Zugang in das Grenzgebiet zu ermöglichen.
Am 2. Dezember 2019 wurde die Gaspipeline Power of Siberia in Betrieb genommen. Gazprom startete erstmalige Pipelinelieferungen von russischem Erdgas nach China.
Am 21. Dezember 2022 fand die Inbetriebnahme des Abschnittes zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje der Gaspipeline Power of Siberia statt. Der Betrieb der Gasleitung Power of Siberia erfolgt entlang deren gesamten Verlaufsstrecke, die über 3.000 Kilometer ausmacht.
Technologien
Alle Rohre, die beim Bau der Power of Siberia verwendet werden, sind aus heimischer Produktion.
Die Trasse der Gaspipeline verläuft unter extremen Natur- und Klimaverhältnissen durch Sumpfböden, Gebirge und seismisch aktive Gebiete, über Abschnitte mit Dauerfrost- und Felsboden. Die Lufttemperaturen auf dem Territorium, durch das die Gaspipeline Power of Siberia verläuft, erreichen einen absoluten Niedrigstand zwischen minus 41 Grad Celsius im Verwaltungsgebiet Amur und minus 62 Grad Celsius in der Republik Sacha (Jakutien).
Beim Bau der Power of Siberia verwendet Gazprom moderne, höchst zuverlässige und energieeffiziente Technologien und Anlagen. Unter anderem kommen Stahlrohre mit plattierter Innenbeschichtung aus russischer Produktion zum Einsatz. Diese Technologie verringert den Energieverbrauch für Gastransporte, weil dadurch die Unebenheiten eines Rohres und dementsprechend die Reibung geringer sind. Die Außenabdichtung der Rohre ist aus innovativen einheimischen Nanoverbundstoffen angefertigt und stellt eine hochgradige Korrosionsbeständigkeit der Gaspipeline sicher. Für die Durchquerung tektonisch aktiver Bruchstellen werden Rohre mit erhöhter Deformationsfähigkeit sowie spezifische technische Lösungen für deren Verlegung eingesetzt.
Bei der Errichtung des Abschnittes zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje der Gaspipeline Power of Siberia wurde eine einzigartige 1,5 Kilometer lange Unterquerung unter dem Fluss Lena gebaut. Die ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen ihrer Eingangs- und Ausgangsstelle die größte Höhendifferenz besteht, die sich auf 157,94 Meter beläuft. Dafür steht nun diese Unterquerung im russischen Buch der Rekorde. Der Bau erfolgte unter Anwendung des Vollschnittverfahrens (Microtunneling) in 13 Metern Tiefe unter dem Fluss. Die Haupt- und Reservestränge der Pipeline, jede mit einem Durchmesser von 1.420 Millimetern, wurden unter Einsatz spezieller Zentrier- und Tragringen, die im Auftrag von Gazprom gefertigt worden waren, durch Mantelrohre eingezogen. Die angewandte Technologie ermöglichte es, das lokale Ökosystem zu bewahren sowie eventuelle archäologische Gegenstände entlang der gesamten Verlegungsroute der Pipeline zu erhalten.
Bei der Auswahl der technischen Ausrüstung gilt besonderes Augenmerk der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von deren Betrieb. So sind energieunabhängige Elektroantriebe für Rohrleitungsarmaturen, in denen Energiespeicher verwendet werden, für einen wartungsfreien Betrieb im Laufe von 20 Jahren ausgelegt. Deren Einsatz ermöglicht es, an Baukosten einzusparen, und durch die einzigartige Antriebsmechanik wird der Energieverbrauch verringert.
Umwelt
Die Gazprom geht seit jeher an den Orten, an denen sie ihre Projekte umsetzt, mit der Natur umsichtig um. Um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, wurde die Route der Power of Siberia hauptsächlich in Geländen mit lichten Wäldern und einst ausgebrannten Waldgebieten verlegt. Auch werden schnell auszurollende motorisierte Brückenübergänge beim Bau eingesetzt. Sie haben unter anderem zum Vorteil, dass die Überquerung eines Flusses, Baches oder Grabens ohne Zwischenstütze errichtet werden kann, was für die Bewahrung des Ökosystems von großer Bedeutung ist.
Soziale und wirtschaftliche Bedeutung
Das Projekt Power of Siberia trägt zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Fernen Ostens bei. Die Gaspipeline schafft Bedingungen für den Aufbau und die Entwicklung der Gasversorgung in den russischen Regionen sowie für die Errichtung moderner Gasverarbeitungs- und Gaschemiewerke.
Zeitgleich mit dem Bau neuer Produktionsstätten in östlichen Regionen des Landes wird unter Gazprom-Beteiligung eine umfassende soziale Infrastruktur errichtet, und mehrere Bildungs- und Medizinstätten erhalten einen spürbaren Beistand des Konzerns. Die vorgenommene Tätigkeit zielt darauf ab, die Lebensqualität von Millionen Menschen zu erhöhen und deren Alltag behaglicher zu machen, sodass sie zuversichtlich in die Zukunft blicken können.
So baute Gazprom im Verwaltungsgebiet Irkutsk einige Sportobjekte: einen modernen Wassersportkomplex in der Stadt Irkutsk sowie einen Sportkomplex mit einem Eisfeld und einer Mehrzweckhalle in der Stadt Tulun. Außerdem wurde in der Siedlung Bolschoje Goloustnoje eine Kindertagesschule mit Platz für 110 Kinder mit Gazprom-Geldern errichtet. Weitere neue Schulen entstehen allmählich in der Stadt Ust-Kut und in der Siedlung Schigalowo, wobei Gazprom als Sponsor agiert. Es ist auch dem Konzern zu verdanken, dass die Gebietsklinik für Kinder in der Stadt Irkutsk es vermochte, eine komplexe hochtechnologische Anlage für chirurgische Eingriffe für eigene Bedürfnisse zu erwerben. In der Stadt Bratsk leistete Gazprom einen signifikanten Beitrag zur Errichtung einer Christi-Geburt-Kathedrale mit einem Aufklärungszentrum für geistige Entwicklung.
In der Stadt Swobodny im Verwaltungsgebiet Amur wurde des Weiteren ein Sportkomplex, ausgerüstet mit einem Schwimmbecken, mit aktiver Gazprom-Unterstützung umgebaut. Ferner wird in der Stadt Swobodny ein ganzes Wohnviertel errichtet, das für die im Gasverarbeitungswerk Amur tätigen Einwohner des Verwaltungsgebietes Amur bestimmt ist. Dieses Wohnviertel soll über eigene komplette soziale Infrastruktur verfügen, die eine neue Poliklinik, eine Schule, einen Kindergarten sowie ein Kulturzentrum und einen Sportkomplex umfassen wird. Diese Infrastrukturobjekte werden für alle Einwohner von Swobodny zugänglich sein.
Neue, im Rahmen des Programms „Gazprom für Kinder“ vorgesehene Sportkomplexe entstanden in der Stadt Blagoweschtschensk sowie in der Siedlung Magdagatschi und im Dorf Tambowka. Einzelnen regionalen Bildungseinrichtungen im Verwaltungsgebiet Amur wurde ein beträchtlicher Beistand zur Renovierung von Schulungsräumen und zu deren Ausrüstung mit zeitgerechten Schulgeräten und anderem Zubehör geleistet. Gazprom hat auch dabei ausgeholfen, dass das zentrale Kreiskrankenhaus in der Stadt Skoworodino sowie das Stadtkrankenhaus in der Stadt Swobodny von nun ab über die modernste medizinische Ausrüstung verfügen. Neben alldem leistete der Konzern seine Mitwirkung auch bei der Errichtung einer Kirchenanlage in der Stadt Swobodny.
In Jakutien, und zwar in den Städten Jakutsk, Aldan und Nerjungri sowie in der Siedlung Tschulman, baute Gazprom ebenso neue komplexe Sportobjekte im Rahmen des Programms „Gazprom für Kinder“. Unter Beteiligung des Konzerns wurden auch die Kreiskrankenhäuser in den Städten Aldan, Oljokminsk, Nerjungri und Lensk mit benötigten medizinischen Geräten und Anlagen ausgerüstet. In der Stadt Jakutsk beteiligte sich der Konzern ganz aktiv an der Errichtung des historischen Parks „Russland – meine Geschichte“.
Nicht zu vergessen sind dutzende multifunktionale Sportplätze und Schulstadien, die Gazprom in einzelnen Ortschaften in den Verwaltungsgebieten Irkutsk und Amur sowie in Jakutien fertig gebaut und renoviert hat.