Rede von Alexey Miller in der Telekonferenz anlässlich des Neuen Jahres
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ich wünsche Ihnen im Namen des Vorstandes und von mir persönlich einen guten Rutsch ins neue Jahr und frohe Weihnachten!
Das vergangene Jahr war sehr ergiebig. Wir haben gemeinsam den Höhepunkt unserer Investitionsaktivität erreicht. Die Arbeit an allen strategischen Projekten ging zügig voran. Die Aufgaben, vor denen der Konzern gestanden hat, sind vollumfänglich erfüllt worden.
Auf der Halbinsel Jamal haben wir das dritte Gasfeld der Lagerstätte Bowanenkowskoje in Betrieb genommen und deren geplante Kapazität erreicht: 115 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich. Die Vorräte der Lagerstätte Bowanenkowskoje sind dermaßen groß, dass die Förderung dort im Laufe der nächsten 110 Jahre bis 2128 erfolgen wird. Wir wissen absolut genau, wie viel Gas jährlich gefördert wird. Dies veranschaulicht, in welch einem hohen Maße detailliert und mit welch einem Zeithorizont wir unsere Arbeit gestalten.
Wir haben im Dezember die Gaspipeline Uchta – Torschok 2 für den Transport zunehmender Gasmengen von der Halbinsel Jamal in Betrieb genommen. Dies ist eine neue Fernleitung im Nördlichen Gastransportkorridor. Der Nördliche Korridor wird zur wichtigsten, maßgeblichen Transportroute für das Einheitliche Gasversorgungssystem, für Gaslieferungen an russische Verbraucher und für Exporte. Wir werden auch weiterhin den Nördlichen Korridor kontinuierlich ausbauen.
Im Nordwesten des Landes errichten wir neue Kapazitäten in Richtung Ust-Luga. Dort nimmt die Gaspipeline Nord Stream 2 ihren Anfang. Im September haben wir mit deren Verlegung durch die Ostsee begonnen. Bislang wurden bereits mehr als 380 Kilometer verlegt. Gegenwärtig erfolgen die Arbeiten in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen von Finnland und Schweden sowie an den Küstenabschnitten in Deutschland und Russland.
Auch an der TurkStream demonstrieren wir unsere Fähigkeit, großangelegte Projekte in kürzester Zeit umzusetzen. Im November haben wir die Tiefseeverlegung beider Stränge dieser Gaspipeline vorfristig abgeschlossen. Sie wurde in kürzesten Rekordzeiten abgeschlossen. Ich möchte hervorheben, dass wir mehrere Weltrekorde gesetzt haben. Die Tiefseeverlegung einer Offshore-Gaspipeline erfolgte erstmals weltweit mit einer Geschwindigkeit von 6.330 Metern pro Tag. Ein Rohr mit einem Durchmesser von 812 Millimetern wurde ebenfalls erstmals 2.200 Meter tief verlegt.
Die Inbetriebnahme der Nord Stream 2 und der TurkStream ist im Jahr 2019 geplant. Das werden neue, zuverlässige und hocheffiziente Exportrouten für russische Gaslieferungen ins ferne Ausland sein.
Wie wir alle sehen, steigt die Nachfrage nach russischem Gas gravierend. In diesem Jahr setzen wir zum dritten Mal in Folge einen historischen Rekord in Bezug auf Gasexporte ins ferne Ausland. Die Mengen werden 201 Milliarden Kubikmeter übersteigen. Wir sind fast an der Höchstgrenze der vertraglichen Mengen angekommen, die in sämtlichen Exportverträgen mit dem fernen Ausland enthalten sind. Dies bedeutet zweifellos, dass unsere Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern bereits unter Berücksichtigung dieser neuen Realitäten gestaltet werden wird.
Die Nachfrage auf dem russischen Markt steigt. Laut Jahresergebnissen 2018 werden wir zwölf Milliarden Kubikmeter Gas mehr gegenüber dem Jahr 2017 durch das Gastransportsystem der Gazprom an inländische Verbraucher liefern.
Gazprom arbeitet zuverlässig unter den Bedingungen einer zunehmenden Nachfrage. In diesem Jahr werden wir rund 497,6 Milliarden Kubikmeter gefördert haben. Das sind 26,6 Milliarden Kubikmeter mehr gegenüber dem Jahr 2017.
Im nächsten Jahr wird unser Pipelinegas erstmals nach China fließen. Dies ist zweifellos ein zeichensetzendes Ereignis. Die Lieferungen durch die Gaspipeline Power of Siberia werden am 20. Dezember aufgenommen. Wir haben im Grunde genommen bereits mit dem Countdown begonnen, denn bis zu diesem historischen Ereignis ist gar nicht mehr viel Zeit geblieben. In diesem Jahr haben wir den größten Umfang der Bauarbeiten am linearen Teil der Gaspipeline Power of Siberia abgeschlossen. Der Aufschluss der Lagerstätte Tschajandinskoje, deren Gas als erstes auf den chinesischen Markt gelangen soll, wird erfolgreich fortgesetzt.
Umfangreiche Bauarbeiten am Gasverarbeitungswerk Amur sind im Gange. Es wird der fortschrittlichste und von seiner Leistung her zweitgrößte Hightech-Betrieb in der Welt sein. Gegenwärtig sind die Arbeiten am Projekt für das Gasverarbeitungswerk Amur im Allgemeinen bereits zu 24 Prozent fortgeschritten.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
für uns gilt die Arbeit auf dem Binnenmarkt als absolute Priorität. Wir setzen bereits seit 13 Jahren das großangelegte Programm zum Ausbau der Erdgasinfrastruktur in den Regionen Russlands um. Im vergangenen Jahr wurden dank Gazprom mehr als 200 Ortschaften mit Gas versorgt. Diese Arbeit wird zweifellos fortgesetzt.
Ich möchte auf das Thema der Gasversorgung im Verwaltungsgebiet Kaliningrad gesondert eingehen. Wir haben dort unlängst den Bau eines landesweit einzigartigen Objekts abgeschlossen. Das ist ein Hochseeterminal für die Abnahme von verflüssigtem Erdgas. Es wird demnächst in Betrieb genommen. Daraufhin werden wir nicht nur durch eine Gaspipeline, sondern auch auf dem Seeweg in diese Region Gas liefern können. Dazu wurde im Auftrag der Gazprom ein spezielles Regasifizierungsschiff gebaut. Es wurde nach dem sowjetischen Marschall Alexander Vasilevsky benannt. Durch die alternative Möglichkeit für Gaslieferungen wird die Energiesicherheit des Verwaltungsgebietes Kaliningrad ein neues Niveau erreichen.
Das ausklingende Jahr wird auch durch weitere bedeutsame Ereignisse in Erinnerung bleiben. Gazprom Neft entdeckte auf dem Schelf des Ochotskischen Meeres die neue große Lagerstätte Triton. Sie gehört zu den drei weltweit größten Erdöl- und Erdgasvorkommen, die 2018 entdeckt wurden.
Gazprom Energoholding nahm den ersten Energieblock im Wärmekraftwerk Grosny in Betrieb. Dieses Kraftwerk ist für die Energieversorgung der südlichen Regionen Russlands von großer Bedeutung. 2019 werden wir den zweiten Energieblock in Betrieb nehmen und die Umsetzung unseres Programms im Rahmen von Verträgen über die Bereitstellung von Kapazitäten abschließen.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ich danke Ihnen für Ihre ausgezeichnete und effiziente Arbeit im ausklingenden Jahr, für Ihren echten Professionalismus und Ihr Verantwortungsbewusstsein. 2018 war ein schwieriges und verantwortungsvolles Jahr. 2019 wird ebenso verantwortungsvoll sein. Ich bin überzeugt, dass wir alle Aufgaben, vor denen Gazprom stehen wird, gemeinsam erfolgreich bewältigen werden.
Ich wünsche Ihnen nochmals einen guten Rutsch ins neue Jahr und frohe Weihnachten!
Ich möchte Ihnen und Ihren Familien Glück, Gesundheit und Wohlergehen wünschen!
Setzen wir unsere Arbeit fort.